đ„EM-Party in Köln
Die deutschen Basketballer haben zum EM-Auftakt einen unerwarteten Sieg geholt. In Köln schlugen sie die mit NBA-Stars gespickten Franzosen.
Der Medaillentraum lebt! Nach der Feierstunde fĂŒr Legende Dirk Nowitzki sind die deutschen Basketballer mit einem begeisternden Sieg in die Heim-EM gestartet. Vor 18.000 Fans schlug ein wie entfesselt aufspielendes Nationalteam um KapitĂ€n Dennis Schröder Titelkandidat Frankreich in Köln eindrucksvoll mit 76:63 (38:31) und machte auf der Jagd nach Edelmetall den ersten ganz wichtigen Schritt Richtung Finalrunde.
Johannes Thiemann glĂ€nzte bei einer mitreiĂenden Mannschaftsleistung als bester deutscher SchĂŒtze mit 14 Punkten, fĂŒr die Franzosen kam Guerschon Yabusele auf 18 ZĂ€hler. Durch den Sieg sind die Deutschen in der "Hammergruppe" B perfekt gestartet. Vier Teams kommen ins Achtelfinale, die Finalrunde findet in Berlin statt. Bundestrainer Gordon Herbert hatte nach Gold 1993 und Silber 2005 eine Medaille als Ziel ausgegeben.
Nowitzki im Mittelpunkt
Unmittelbar vor Spielbeginn stand noch einmal Nowitzki (44) im Mittelpunkt. Das Nationaltrikot des einzigen deutschen NBA-Champions wurde um 20.25 Uhr feierlich unter die Decke der Arena gezogen, seine Nummer 14 vergibt der Deutsche Basketball Bund (DBB) nie wieder.
"Ich habe immer gerne fĂŒr mein Land gespielt. Ich habe immer alles gegeben. Von daher bedeutet mir das sehr, sehr viel", sagte Nowitzki, zuvor hatte ihn Frank-Walter Steinmeier in einer Rede gewĂŒrdigt. "Ihr Heldenstatus ist auch drei Jahre nach dem Ende Ihrer aktiven Zeit ungeschmĂ€lert", sagte der BundesprĂ€sident.
Theis' frĂŒher Einsatz
Auf den Tag genau drei Jahre nach dem Auftakt gegen Frankreich bei der enttĂ€uschenden WM 2019 in China, wo es eine Niederlage gesetzt hatte, ĂŒberraschte Herbert. Daniel Theis, der wegen Knieproblemen erst am Mittwoch den letzten Kaderplatz erhalten hatte, saĂ zunĂ€chst auf der Bank – aber nicht lange. Nach einem unsportlichen Foul von Jonas Wolfarth-Bottermann und nur 1:02 gespielten Minuten musste der Center der Indiana Pacers sofort ran.
Doch vier Tage nach dem ĂŒberraschend klaren Sieg in der WM-Qualifikation gegen EM-Gruppengegner Slowenien war den Deutschen die NervositĂ€t anzumerken. Die ersten fĂŒnf WĂŒrfe aus dem Feld gegen daneben, doch die Gastgeber arbeiteten sich ĂŒber die starke Defensive ins Spiel. WĂ€hrend die französische Offense nicht ins Rollen kam, punktete Deutschland stetig. Schröder glĂ€nzte mit schnellen Drives und der eingebĂŒrgerte US-Amerikaner Nick-Weiler Babb sorgte mit einem Dreier fĂŒr die HalbzeitfĂŒhrung.
Schröder tanzt Gobert aus
"Wir haben sehr gut verteidigt und denen sehr viele Sachen weggenommen", sagte Big Man Johannes Thiemann zur Halbzeit bei MagentaSport. Nach der Pause kam Frankreich, das von drauĂen in dieser Phase viel besser traf, mit einem 8:0-Lauf wieder heran - doch dann drehte Deutschland so richtig auf. Maodo Lo ĂŒbernahm das Kommando: Der Berliner legte auf, traf den Step-Back-Dreier und per Korbleger. Als Schröder im Schlussviertel NBA-Star Rudy Gobert austanzte und zum 71:57 vollendete, durfte das Publikum endgĂŒltig feiern.
Nach einem Ruhetag stehen fĂŒr die deutsche Mannschaft am Wochenende gleich zwei Spiele auf dem Programm. Am Samstag gegen Bosnien und Herzegowina und am Sonntag gegen das starke Litauen (beide ab 14.30 Uhr im Liveticker von t-online) muss mindestens ein Sieg her.
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