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Alba Berlin ist Deutscher Meister 

 Alba Berlin hat in überlegener Manier zum neunten Mal die deutsche Basketball-Meisterschaft gewonnen. Die Hauptstädter setzten sich auch im zweiten Finalspiel gegen Ludwigsburg durch. 

 Das Warten hat ein Ende: Nach einer Durststrecke von zwölf Jahren ist Alba Berlin wieder die Nummer eins im deutschen Basketball. Der einstige Seriensieger gewann am Sonntag (28.06.2020) beim Endturnier der Bundesliga (BBL) in München dank einer über weite Strecken souveränen Vorstellung mit 75:74 (42:35) auch das zweite Finalspiel gegen die Riesen Ludwigsburg und holte sich mit einem Gesamtvorsprung von 24 Punkten seine neunte deutsche Meisterschaft.

Erstmals seit 2003 dürfen die Berliner damit auch das Double feiern. Den Pokal hatte sich Alba zum zehnten Mal bereits im Februar gegen die Baskets Oldenburg gesichert.

"Ich brauche noch ein paar Momente, um das zu realisieren", sagte Berlins Nationalspieler Johannes Thiemann: "Es ist eine verdammt komische Situation, aber wir sind glücklich, dass wir es geschafft haben. Unglaublich, dass wir das Double geholt haben." Der Ludwigsburger Jonas Wohlfarth-Bottermann war trotz des Scheiterns "sehr stolz. Keiner hatte auf dem Zettel, dass wir nochmal so zurückkommen. Alba war das Maß der Dinge."

Ausnahmestellung demonstriert

Vor allem in den beiden Endspielen um die deutsche Meisterschaft demonstrierte der Vierte der abgebrochenen Hauptrunde dann seine derzeitige Ausnahmestellung. Dem glanzvollen 88:65 gegen die Riesen am Freitag folgte am Sonntag ein weiterer überzeugender Auftritt gegen die erneut geschwächten Riesen. Wie bereits im ersten Spiel fehlte Topscorer und Antreiber Marcos Knight wegen einer Verletzung am rechten Knöchel.

Fehlerhafter Beginn, dann kam Alba

"Titel sind das Salz in der Suppe, es ist eine totale Freude, Titel zu gewinnen", hatte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi bereits vor den letzten 40 Minuten der Saison gesagt. Und diese Freude wollte sich Alba nach dem Spiel am Freitag auch nicht mehr nehmen lassen. Nach einem fehlerhaften Beginn beider Finalisten riss die Mannschaft des spanischen Trainers Aito Garcia Reneses das Spiel gegen Ende des ersten Viertels an sich: Zu diesem Zeitpunkt betrug der Gesamtvorsprung bereits 33 Punkte, zur Halbzeit 30 Punkte, nach drei Vierteln 36 Punkte.

Homogene Mannschaft

In den beiden vergangenen Jahren hatte Alba, Dauermeister in der BBL von 1997 bis 2003, jeweils die Finalserie um die Meisterschaft gegen Bayern München verloren. In eigener Halle schied der Titelverteidiger allerdings schon im Viertelfinale gegen Ludwigsburg aus. Die Berliner mit ihrem gut besetzten Kader präsentierten sich im Dome dagegen als homogene Mannschaft, die ihrer Rolle als Mitfavorit mit zehn Siegen aus zehn Spielen jederzeit gerecht wurde.

Baldis Arbeit zahlt sich aus

Mit dem ersten Meistertitel seit zwölf Jahren zahlt sich auch die Beharrlichkeit von Baldi aus. Mit Leidenschaft und Hingabe hatte er in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, die dominierenden Bamberger (Meister 2010 bis 2013 und 2014 bis 2017) und Münchner (Meister 2014, 2018, 2019) wieder zu überflügeln. In der Coronakrise gelang es ihm - gegen eine Ludwigsburger Mannschaft, die nach den Kraftakten im Viertelfinale gegen den FC Bayern und im Halbfinale gegen Ulm am Ende ihrer Kräfte war.

Seit mittlerweile drei Jahren arbeitet Baldi zusammen mit Aito an der Entwicklung des Großprojektes Alba. Dieses ist in erster Linie auf die Förderung der Jugend ausgerichtet. Die Finalteilnahme in München war dennoch bereits die siebte von insgesamt acht möglichen unter dem spanischen Trainer. "Diese Konstanz hat kaum ein Team in Europa - oder nur ganz wenige", sagte Baldi. Und in Deutschland derzeit keines.

Aito Garcia Reneses' Zukunft noch offen

Eine Entscheidung über die Zukunft von Trainer Garcia Reneses wird frühestens unter der Woche fallen. Der Vertrag des Spaniers läuft aus. "Er braucht jetzt ein bisschen Ruhe. Er kann solange bei uns bleiben wie er will", sagte Geschäftsführer Baldi bei "Magentasport". Garcia Reneses wollte sich zu seiner Zukunft noch nicht konkret äußern. "Heute wird gefeiert", sagte der 73-Jährige, "wir werden eine Entscheidung treffen."

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