Skyliners verwandeln zweiten Matchball
Die Basketballer der Frankfurt Skyliners dürfen weiter von einem internationalen Titel träumen. Der Bundesligist gewann im Europe Cup den Showdown gegen Maccabi Rischon und steht damit im Halbfinale.
Jubel bei den Skyliners: Durch ein 91:75-Schützenfest gegen Maccabi Rischon machten sie am Donnerstagabend den Einzug ins Final Four des Europe Cups perfekt. Nach dem 92:57 im ersten Spiel und der folgenden Niederlage in Israel (84:88) entschieden die Frankfurter die Viertelfinal-Serie "Best of three" für sich. Damit stehen die Hessen wie schon in der Vorsaison erneut im Halbfinale des Wettbewerbs, der damals noch Eurochallenge hieß. Erfolgreichster Skyliners-Schütze gegen Maccabi war Philip Scrubb (20 Punkte).
In der gut gefüllten Ballsporthalle setzten die Skyliners die ersten Ausrufezeichen. Die 7:2-Führung gab den Hessen allerdings keine Sicherheit. Denn die Gäste aus Israel kamen anschließend immer besser in Fahrt und drehten den Spieß herum. Über 7:10, 11:16 und 14:19 lief Frankfurt lange einem Rückstand hinterher, ehe die Mannen von Trainer Gordon Herbert ein starkes Finish hinlegten. Der starke Scrubb mit der Schlusssirene im ersten Viertel brachte den Bundesligisten mit 22:20 wieder in Front.
Klare Steigerung nach der Pause
Auch der Beginn des zweiten Viertels gehörte den Skyliners: Mit einem weiteren Lauf setzte man sich auf 30:20 ab. Über 39:30 ging es weiter, ehe Maccabi wieder stärker wurde. So schmolz der Vorsprung der Frankfurter bis auf vier Punkte (41:37) zusammen. Ein spektakulärer Alley-oop von Michael Morrison bescherte den Skyliners eine 43:38-Pausenführung.
Spannend ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Angefeuert von ihren stimmungsgewaltigen Fans setzten sich die Hausherren auf 48:38 ab. Aber erneut bewies Maccabi Comeback-Qualitäten und verkürzte bis auf einen Zähler. Frankfurt zeigt sich davon unbeeindruckt und lief nun richtig heiß. Mit einer komfortablen 67:55-Führung gingen die Skyliners ins Schlussviertel, in denen sie sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen ließen.
Skyliners Frankfurt - Maccabi Rischon 91:75 (43:38)
Beste Werfer Skyliners: Scrubb (20), Morrison (13), Theodore (13), Barthel (12)
Beste Werfer Maccabi: Monroe (29), Lyons (23), Younger (7), Ben Chimol (6)
Bamberg will mit Mathematik ins Viertelfinale
Er hatte etwas Magisches, dieser Sieg gegen den scheinbar übermächtigen FC Barcelona. Als die Brose Baskets Bamberg auf den Tag genau vor acht Wochen den spanischen Vizemeister in eigener Halle mit 74:70 (35:32) besiegten, war die Tür zum Viertelfinale der Basketball-Euroleague plötzlich weit aufgestoßen. Vor dem 13. Spieltag der Zwischenrunde träumen die Bamberger immer noch davon, als erstes deutsches Team in die Runde der letzten Acht der Euroleague einzuziehen.
Die beiden letzten Spieltage der Zwischenrunde versprechen in beiden Gruppen eine nie dagewesene Spannung - und viel Rechenarbeit für alle Beteiligten. Bislang sind erst drei von acht Teams für das Viertelfinale qualifiziert. Fenerbahce Istanbul und Kuban Krasnodar aus Gruppe E, sowie Tabellenführer ZSKA Moskau aus der Bamberger Gruppe F. Der Top-Klub aus Russland hat erst kürzlich die Stärke der Bamberger zu spüren bekommen. Vor einer Woche gelang den Franken in eigener Halle ein 91:83-Erfolg - der erste Sieg im zwölften Anlauf gegen das vermeintlich beste Team Europas.
"Das war ein Wahnsinnsabend“, schwärmte Bamberg-Coach Andrea Trinchieri anschließend von seinem Team. „Wir sollten dieses Spiel lange in Erinnerung behalten, denn ich weiß nicht, ob wir so etwas je wieder erreichen können. Wir haben gerade das beste Team der Euroleague geschlagen“, so Trinchieri weiter. Sein Schützling Nicolo Melli fügte an: „Wir sind alle über uns hinausgewachsen.“
Barcelona nicht unantastbar
Eine ähnliche Leistung bedarf es, um in Barcelona gleich die nächste Sensation folgen zu lassen. Dabei wirken die Katalanen in dieser Saison längst nicht so gefestigt wie in den vergangenen Jahren. Auch wenn der letzte Erfolg in der Euroleague bereits sechs Jahre zurückliegt, schien das Final Four immer eine Selbstverständlichkeit zu sein. Schon im letzten Jahr blieben die Katalanen unter diesen Erwartungen.
In dieser Saison setzte es sowohl in der Vorrunde gegen Zalgiris Kaunas, als auch in der Zwischenrunde gegen Ligakonkurrent Laboral Kutxa Vitoria unerwartete Heimniederlagen. Immerhin: Das Spitzenspiel gegen Moskau entschied Barcelona vor drei Wochen knapp mit 100:98 für sich.
Dennoch bangt das um Superstar Juan Carlos Navarro um das Weiterkommen in der Zwischenrunde - derzeit steht man nur auf Rang fünf der Gruppe F. Denn hinter ZSKA und Laboral (jeweils 20 Punkte) haben fünf Teams jeweils 18 Punkte auf dem Konto. Einzig die Tordifferenz unterscheidet den Drittplatzierten Olympiakos Piräus (+13) vom Siebten Bamberg (-17).
Mathematik auf dem Stundenplan
Nicht umsonst titeln die Bamberger vor dem Spiel am Donnerstagabend auf ihrer Homepage, dass „Mathematik auf dem Stundenplan“ stehe. Unzählige mögliche Konstellationen gibt es vor den letzten beiden Spieltagen - in beiden Gruppen. In Gruppe E kämpfen, hinter Fenerbahce (22 Punkte) und Krasnodar (20), Panathinaikos Athen (20), Roter Stern Belgrad (19) und Anadolu Efes Istanbul (18) um die letzten beiden Tickets. In Gruppe F sind neben Piräus, Barcelona und Bamberg auch noch Real Madrid und BK Khimki in der Verlosung. Einzig Zalgiris Kaunas ist abgeschlagen.
Trotz Punktgleichheit sind die Voraussetzungen für Bamberg und Barcelona vor dem vorletzten Spiel unterschiedlich. Schließlich würde eine Niederlage in Barcelona am 13. Spieltag noch nicht das Ende der Bamberger Viertelfinal-Träume bedeuten. Die Katalanen hingegen wären bei einer Niederlage mit vier oder mehr Punkten und gleichzeitigen Siegen von Real Madrid und Khimki ausgeschieden.
Die Bamberger, die ohne Verletzungssorgen nach Barcelona reisen, brauchen mindestens einen Sieg aus den verbleibenden beiden Spielen, um ihre Chance auf das Viertelfinale zu wahren. Spätestens beim letzten Zwischenrunden-Duell gegen Vitoria würde dann das Rechnen beginnen. Und wenn schon in Katalonien ein Sieg gelingt, dürfte kaum ein Spieler ein Problem damit haben, dass Mathematik auf dem Stundenplan steht.
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