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WNBA

Lynx gegen Fever: Finals-Vorschau

Am 4. Oktober beginnt die „Best-of-Five“-Serie der WNBA-Finals zwischen den Minnesota Lynx und den Indiana Fever. Dabei handelt es sich um ein Rematch der Finalserie 2012, in der sich die Fever mit 3-1 den Titel holten. In den Jahren 2011 und 2013 gewannen die Lynx die Meisterschaft. In diesem Jahr schloss Minnesota (22-12) die Saison mit einer besseren Bilanz als Indiana (20-14) ab. Es heißt also Heimvorteil. Die ersten beiden Partien sowie ein potentielles fünftes Spiel werden in Minneapolis ausgetragen; für die dritte und eventuell vierte Begegnung geht es nach Indiana.

Der Weg in die Finals

Die Indiana Fever beendeten die Saison auf dem dritten Platz der Eastern Conference. In der ersten Playoff-Runde trafen sie auf die Chicago Sky um MVP Elena Delle Donne. Nachdem das erste Spiel an Chicago ging, entschied Indiana das zweite Duell für sich. Im dritten Aufeinandertreffen machte Delle Donne 40 Punkte, aber die Fever, allen voran Tamika Catchings mit 27 Punkten und neun Rebounds, hielten dagegen und gewannen 100:89.

In den Conference Finals trafen die Fever auf die New York Liberty, das beste Team der Saison 2015. Die Liberty siegten nur im ersten Spiel. In der zweiten Begegnung erarbeitete sich Indiana nach großem Rückstand im vierten Viertel die Führung und glich die Serie aus. Indianas Verteidigung erlaubte New York nur 51 Punkte im dritten Spiel. Außerdem traf Marissa Coleman einen Dreier nach dem anderen (5/7 3FG) und trug maßgeblich zum 66:51-Erfolg bei.


Die Minnesota Lynx erreichten den ersten Rang der Western Conference. Die erste Playoff-Runde gegen Candace Parker und die L.A. Sparks war hart umkämpft. Minnesota setzte sich im ersten Spiel 67:65 durch. Die zweite Partie ging mit 81:71 an die Sparks. Im dritten Duell sicherten sich die Lynx mit 91:80 die Serie.

In den Conference Finals trafen die Lynx auf die Phoenix Mercury, den WNBA-Champion 2014. Nach einem Auftaktsieg gewannen die Lynx auch das zweite Spiel – allerdings denkbar knapp mit 72:71, denn ein umstrittener Foulpfiff beendete die Partie. Als bei Gleichstand und wenigen Sekunden auf der Uhr Maya Moore einen Pass der Mercury abfing, kassierte Noelle Quinn beim Versuch, den Ball zurückzuerobern, ein Foul. Moore versenkte ihren ersten Freiwurf. Den zweiten Wurf setzte sie an den Ring. Alle Timeouts waren aufgebraucht, die restliche Zeit lief ab, und die Schlusssirene ertönte – Minnesota gewann die Serie 2-0.

Gegenüberstellung der beiden Teams

Die Indiana Fever erzielten in der regulären Saison 77,7 Punkte pro Spiel (dritter Platz der Liga) und erlaubten ihren Gegnern nur 75,8 Zähler (Platz sechs). Ihre Dreierquote von 36 Prozent war die beste der Liga. Das Team ist sehr ausgeglichen – Shenise Johnson (10,9 PpG), Marissa Coleman (10,4 PpG) und Tamika Catchings (13,1 PpG) punkteten zweistellig, aber auch Briann January, Natalie Achonwa, Shavonte Zellous und Lynetta Kizer erzielten mindestens acht Punkte pro Spiel. Gleich in ihrer ersten Saison als Head Coach führt Stephanie White ihr Team in die Finals – das ist einem „Rookie-Coach“ zum ersten Mal in der WNBA gelungen. Cheryl Reeve, Head Coach der Minnesota Lynx, sagt über die Indiana Fever: „Sie sind ein abgebrühtes, physisch und mental starkes Team. Deshalb glaube ich, dass es eine tolle Serie werden wird.“

Die Minnesota Lynx kamen während der Saison auf 75,5 Punkte pro Spiel (Platz fünf) und ließen nur 71,7 Punkte zu (Platz drei). Mit 18,2 Assists pro Spiel sind sie zweitbestes Team der Liga. Auch die Minnesota Lynx haben zahlreiche Leistungsträgerinnen, wie etwa Maya Moore (20,6 PpG, 6,7 RpG), Sylvia Fowles (15,3 PpG, 8,3 RpG), Seimone Augustus (13,8 PpG) und Lindsay Whalen (10,9 PpG, 4,3 ApG). Aber auch Spielerinnen wie Anna Cruz, Rebekkah Brunson oder Renee Montgomery unterstützen das Team mit den nötigen Punkten und Rebounds.

Schlüsselspielerinnen

Tamika Catchings und Maya Moore sind wohl das beste, das beide Teams zu bieten haben. Deren Leistungen werden den Ausgang der WNBA-Finals stark beeinflussen. Catchings, die in ihrer 14. WNBA-Saison spielt, gilt als eine der herausragendsten Basketballspielerinnen überhaupt. Sie taucht in den Statistiken der „All-Time Leader“ in mehreren Kategorien auf. Sie ist Zweite bei Punkten und Rebounds, Siebte bei Assists und unangefochtene Nummer eins bei Steals (fast 300 Steals vor Ticha Penichero). Auch wenn Indianas Ausnahmespielerin mit 36 Jahren schon etwas älter ist, zeigte Catchings in den letzten Spielen keine Spur von müden Knochen und beeindruckte mit hohem Spieltempo. Mehrere Male ließ sie ihre Gegnerinnen chancenlos stehen, als sie zum Korb zog. Während der Playoffs steigerte sie sich auf 19,7 Punkte pro Spiel.

Maya Moore spielt in ihrer fünften Saison. In der regulären Saison machte sie 20,6 Punkte pro Partie. Bisher verbesserte sie sich in den Playoffs auf durchschnittlich 28,1 Punkte. Im letzten Spiel gegen die Phoenix Mercury kam sie sogar auf 40 Punkte – ein persönlicher Playoff-Rekord. Auch wenn Moore auf Grund ihrer jungen Karriere noch nicht unter den „All-Time Leader“ auftaucht, gehört sie ebenso wie Catchings zu den besten Basketballspielerinnen.

Wer die Finalserie für sich entscheiden wird, ist schwer einzuschätzen. Die Lynx stehen zum vierten Mal seit 2011 in den Finals. Nur einmal verloren sie die Endspielserie: 2012 gegen die Indiana Fever. Während der regulären Saison 2015 trafen die Teams in zwei Partien aufeinander. Beide Male gewannen die Lynx. Sowohl bei Minnesota als auch bei Indiana fehlten Spielerinnen verletzungsbedingt oder wurden erst im Laufe der Saison verpflichtet. Daher liefern die Saisonspiele kaum Rückschlüsse auf die kommende Finalserie.

Kann Head Coach Cheryl Reeve ihre Erfahrung ausspielen und die Lynx zum Sieg führen? Oder bringt die Frische von Head Coach Stephanie White den Vorteil für die Fever? Beide Teams bringen reichlich Routine und spielerisches Können mit in die Finals. Spannend wird das Duell Larkins gegen Fowles oder Brunson unter dem Korb. Ebenso ausschlaggebend wird sein, wie gut Augustus oder Coleman treffen. Es wird sich zeigen, ob Maya Moore und Tamika Catchings ihre Teams zum Sieg führen, oder ob doch andere Spielerinnen im Kampf um den Titel den Unterschied ausmachen.

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