Halle Lions gehen neue Wege
Die Lions holen zum ersten Mal eine Frau auf den Trainerposten: die Amerikanerin Jennifer Kerns. Wichtig fĂŒr den halleschen Verein ist ihre Zuwendung zum Nachwuchs.
So etwas wie Vorsehung gibt es ja bekanntlich nicht. Interessante ZufĂ€lle aber schon. Jennifer Kerns wohnt derzeit in der BurgstraĂe in Göttingen. Gut 140 Kilometer Luftlinie entfernt von der gleichnamigen StraĂe, in der die Bundesliga-Basketballerinnen der SV Halle Lions bisher zu Hause waren. Die Lions verlassen bekanntlich die BurgstraĂe - und damit haben sie etwas gemeinsam mit Jennifer Kerns.
Die 37-jĂ€hrige US-Amerikanerin verlĂ€sst ihre niedersĂ€chsische Heimat und zieht nach Halle. Dort ĂŒbernimmt sie zur neuen Saison den Cheftrainer-Posten bei den Lions. „Der Vertrag lĂ€uft erst einmal bis zum Saisonende, aber von beiden Seiten wird nicht ausgeschlossen, dass er danach verlĂ€ngert wird“, sagt Cornelia Demuth, die Vorsitzende des TrĂ€gervereins der Lions.
Spielerin in Göttingen
Dass beide Seiten erst einmal verhalten an die Zusammenarbeit herangehen, hat mit der Neuausrichtung des Vereins zu tun. „Wir haben groĂe VerĂ€nderungen vor uns“, sagt Demuth und meint damit neben der neuen Trainerin auch den Kader, der neu zusammengestellt werden muss. Und dann ist da noch die neue Halle.
Es sind aber nicht nur die Adressen, die Kerns und ihren neuen Arbeitgeber verbinden, wie Demuth betont. „Wir verfolgen schon lange, was Jennifer fĂŒr eine Arbeit leistet und sind voll und ganz ĂŒberzeugt, das Richtige getan zu haben.“ Man kenne Kerns schon aus den Zeiten, in denen die Lions noch gegen die BG Göttingen, Kerns vorigen Verein, gespielt haben.
In Göttingen heuerte die Amerikanerin im Jahr 2004 als Spielmacherin an, stand dort unter anderem gemeinsam mit der bisherigen Lions-KapitĂ€nin Michaela Abelova im Team. SpĂ€ter machte sie Göttingens Trainer Vlastibor KlimeĆĄ zu seiner Assistentin, nach dessen Abgang ĂŒbernahm sie den Cheftrainer-Posten.
Nachwuchsarbeit
FĂŒr die Lions besonders wichtig. Kerns setzte sich in Göttingen stark fĂŒr den Nachwuchs. Eine Referenz, die fĂŒr die Lions besonders wichtig ist, leben die Hallenser doch seit Jahren davon, immer wieder eigene Talente an das Bundesliga-Team heranzufĂŒhren. In ihrem Lebenslauf stellt Jennifer Kerns nicht ohne Stolz fest, in Göttingen die jĂŒngste Mannschaft der zweiten Liga geformt zu haben. Zudem krempelte sie den Kader der „Veilchen“ so um, dass von anfĂ€nglich zwei Amerikanerinnen und fĂŒnf auslĂ€ndischen EuropĂ€erinnen inzwischen nur noch eine Amerikanerin dabei ist. Der Rest stammt aus den Nachwuchsteams der Göttinger.
Damit lieĂ sie die Lions aufhorchen. „Das passt in unser Konzept: Aus dem Nachwuchs in die Spitze“, sagt Cornelia Demuth. Zudem verfĂŒge Kerns ĂŒber „groĂe Selbsterfahrung“ im Frauen-Basketball. „Sie weiĂ wie es ist, Profispielerin zu sein und hat als Nachwuchstrainerin und Trainerin der ersten Mannschaft inzwischen auch genĂŒgend gelernt.“
Mit dieser Erfahrung soll Jennifer Kerns nun die Lions fĂŒhren. Im ĂŒbrigen als erste Frau an der Seitenlinie. Eine besondere Aufgabe. „Ich brauche eine neue Herausforderung“, sagte sie vor kurzem zu ihrem Abschied nach zehn Jahren in Göttingen.
DBBL
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