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Wizards schalten Chicago aus

Nur Stunden, nachdem der Noch-Teambesitzer Donald Sterling mit einer lebenslangen Sperre belegt worden war, schrieben die Los Angeles Clippers sportlich positive Schlagzeilen: Durch ein 113:103 gegen die Golden State Warriors gingen Chris Paul und Co. in der Serie mit 3:2 in FĂŒhrung. FĂŒr die Oklahoma City Thunder wird es nach einem 99:100 nach Overtime gegen die Memphis Grizzlies hingegen eng. Die erste Runde bereits ĂŒberstanden haben die Washington Wizards durch einen 75:69-Sieg gegen die Chicago Bulls.

Am Dienstag hatten die NBA-Verantwortlichen um Commissioner Adam Silver zunĂ€chst deutlich auf rassistische Äußerungen von Clippers-Besitzer Sterling reagiert, die dieser in einem öffentlich gewordenen Telefonat mit seiner Freundin gemacht hatte. Der 80-JĂ€hrige darf zukĂŒnftig in der Liga keine Funktion ausĂŒben, weder eine Halle noch BĂŒrorĂ€ume betreten und muss die Höchststrafe von 2,5 Millionen Dollar zahlen. Zudem hatte Silver angekĂŒndigt, das aus den weiteren NBA-Besitzern bestehende Board of Governeurs anzutreiben, Sterling zu einem Verkauf der Clippers zu drĂ€ngen.

Das unverschuldet in die Schlagzeilen geratene Team der Los Angeles Clippers konnte nur kurz nach der Bekanntgabe der Entscheidung einen wichtigen Sieg im Conference-Viertelfinale gegen die Golden State Warriors verbuchen. Im ersten Heimspiel nach Bekanntwerden des Sterling-Skandals gewann L.A. 113:103 und ging in der Best-of-Seven-Serie 3:2 in FĂŒhrung. Allerdings hatten die Clippers viel MĂŒhe. Die Begegnung im Staples Center war vor 19657 Zuschauern erst entschieden, als Darren Collison 20,9 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie fĂŒr das 111:103 sorgte. Topscorer der Clippers war DeAndre Jordan (25 Punkte). Am Freitag (3.30 Uhr MESZ) kann L.A. in Oakland den Viertelfinaleinzug perfekt machen.

Grizzlies bringen OKC ins Wanken

Mit dem RĂŒcken zur Wand steht im Westen hingegen Mitfavorit Oklahoma City Thunder. Durch die 99:100-Heimniederlage in der Overtime liegt OKC nun mit 2:3 gegen die Memphis Grizzlies in RĂŒckstand. Am Freitag (2 Uhr MESZ) könnte nun in der sechsten Partie schon das Aus fĂŒr die Thunder kommen. Ein Triple Double von Russell Westbrook (30 Punkte, 10 Rebounds, 13 Assists) und 26 Punkte von Kevin Durant konnten die Heimniederlage nach VerlĂ€ngerung nicht verhindern. Westbrook hatte OKC mit einem Dunk vier Sekunden vor dem Ende des vierten Viertels noch in die Overtime gebracht. Doch in der verpasste es Durant 27 Sekunden vor Schluss, per Freiwurf auszugleichen, und setzte auch einen wilden Dreier mit der Schlusssirene auf den Ring.

Wizards schalten die Bulls aus

Erst zum dritten Mal seit den 1970er Jahren und zum ersten Mal seit 2005 erreichte Washington die zweite Runde der Play-offs. Durch ein 75:69 bei den Chicago Bulls entschied das Team aus der Hauptstadt das Duell gegen den sechsmaligen Meister mit 4:1 fĂŒr sich. John Wall fĂŒhrte den FĂŒnften der Eastern Conference mit 24 Punkten als bester Werfer an.

Ergebnisse von Dienstag, den 29. April:

Chicago Bulls - Washington Wizards 69:75 (Endstand: 1:4)
Oklahoma City Thunder - Memphis Grizzlies 99:100 n.V. (Stand: 2:3)
Los Angeles Clippers - Golden State Warriors 113:103 (Stand: 3:2)

Blair fehlt Dallas wegen Sperre

Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks mĂŒssen im fĂŒnften Achtelfinalspiel der NBA-Play-offs gegen die San Antonio Spurs ohne DeJuan Blair auskommen.

Basketball-Superstar Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks mĂŒssen im fĂŒnften Achtelfinalspiel der NBA-Play-offs gegen die San Antonio Spurs ohne DeJuan Blair auskommen. Der 25-JĂ€hrige wurde gesperrt, nachdem er seinen am Boden liegenden Gegenspieler Tiago Splitter im vierten Duell am Montag (89:93) mit dem Fuß am Kopf getroffen hatte. Damit fehlte Blair in der Nacht zum Donnerstag in San Antonio. In der best-of-seven-Serie steht es 2:2.


Rassismus im US-Sport

Im Basketball haben die Weißen die Macht

Er verdient mit schwarzen Spielern Millionen, mit rassistischen SĂ€tzen beleidigt er sie – Teambosse wie Donald Sterling denken und reden wie moderne Plantagenbesitzer.

Die Videobotschaft des Rappers Snoop Dogg ist keine fĂŒnfzehn Sekunden lang, aber aus ihr spricht der Zorn von Millionen Afroamerikanern auf Donald Sterling: "Fuck You!", sagt der Rapper, "Du rassistisches StĂŒck Scheiße!" Der beste Spieler der Welt, LeBron James, sagt kĂŒhl: "FĂŒr Donald Sterling gibt es keinen Platz in dieser Liga."

Der 80-jĂ€hrige MilliardĂ€r Sterling besitzt das NBA-Team L.A. Clippers seit 33 Jahren. Er ist extrem unbeliebt, weil er geizig ist und inkompetent. Vor allem aber ist er ein Rassist. Das belegt ein Tonmitschnitt, der seit Samstag die Runde macht. Darauf ermahnt er seine Geliebte, sie solle nicht öffentlich machen, dass sie ihre Zeit mit DunkelhĂ€utigen verbringe. Zudem solle sie sich hĂŒten, Schwarze zu "meinen Spielen" mitzubringen. Inzwischen ist eine lĂ€ngere Version aufgetaucht, in der er sagt: "In Israel werden schwarze Juden wie Hunde behandelt. Ich frage nicht, ob das richtig oder falsch ist."

Dass die Aufnahmen echt sind, steht fast außer Frage. Wahrscheinlich hat die Geliebte das Band den Medien aus Rache zugespielt, möglicherweise gegen Bezahlung. Ein Dementi Sterlings blieb aus. Seine Rechtfertigung macht die Sache nur noch schlimmer: "Um Rassismus geht es hier nicht. Bestimmte Personen möchte ich lediglich nicht bei meinen Basketballspielen sehen."

Die Aussagen belegen Sterlings Doppelmoral. Seine Mannschaft hat nach Jahrzehnten im Tabellenkeller in diesem Jahr erstmals Chancen auf die Meisterschaft. Das ist vor allem dem Star-Spielmacher Chris Paul und dem Toptrainer Doc Rivers zu verdanken. Beide sind schwarz – wie die absolute Mehrheit der Spieler in der Liga. 81 Prozent der NBA-Profis sind dunkelhĂ€utig, 13 der 30 Cheftrainer haben afroamerikanische Wurzeln, dazu jeder zweite Schiedsrichter. Das Institut fĂŒr DiversitĂ€t und Ethik im Sport bescheinigt der Liga eine fĂŒhrende Rolle bei der BeschĂ€ftigung von Angehörigen ethnischer Minderheiten .

Sterling schlÀft mit schwarzen Frauen

Die NBA ist eine "bunte Liga". Ihre grĂ¶ĂŸten Stars allerdings waren und sind Afroamerikaner: Michael Jordan, "Magic" Johnson, Kobe Bryant, Shaquille O‘Neal und Bill Russell, der unerreichte elf Meisterschaften gewann. Unter den ewigen Top 10 der Scorer ist Dirk Nowitzki der einzige Weiße.

Im Kontrast dazu sind Weiße meist die Chefs. Teambesitzer und Topmanager sind zum Großteil weiß, ebenso der langjĂ€hrige Liga-Boss David Stern und sein Nachfolger Adam Silver. Wiederholt sind sie mit Sklavenhaltern verglichen worden. Etwa von Elgin Baylor. Die afroamerikanische NBA-Legende, der die Clippers 22 Jahre lang als General Manager leitete, warf Sterling vor, die Organisation im Stile eines Plantagenbesitzers zu fĂŒhren. Der aktive Profi David West weitete den Vorwurf auf Sterlings Privat- und Intimleben aus. Dass Sterling nicht mit Schwarzen in Verbindung gebracht werden wolle, hindere ihn weder daran, schwarze MĂ€nner auszubeuten, noch mit schwarzen Frauen zu schlafen, twitterte West.

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