Dieser Samstagabend in der Juliushalle ist eine Ansammlung vieler Déjà-vus gewesen. Es gab eine schwere Verletzung, einen ratlosen Trainer und eine deprimierend hohe Niederlage in einem wichtigen Spiel.
2. Bundesliga ProB Nord, Play-Downs
BG Dorsten - UBC Hannover
74:106 (38:57)
Die geballte Ladung kam schon in den Anfangsminuten. Hannover gewann den Sprungball, ein Pass auf Tobias Welzel und nach kaum zwei Sekunden führte Hannover. Dorsten spielte einmal mehr fahrig und unvorbereitet. Selbst einfachste Würfe gingen nicht in den Korb und erst in der vierten Minute fiel das 2:7 durch Nderim Pelaj. Da war aber schon ein Dorstener ausgeschieden, der in den letzten Wochen immer besser geworden war. Gene Hagner humpelte in der dritten Minute vom Feld und schnell war klar, dass da Schlimmeres passiert sein musste. Die Symptome legten einen Riss der Achillessehne nahe. Die Saison wird die BG also ohne Hagner zu Ende spielen müssen.
Nachverpflichtungen sind nun nicht mehr möglich, doch die letzten beiden machten am Samstag auch nicht die beste Figur. Justin Eller spielte etwas über vier Minuten, beging drei Fouls, blieb aber ohne jeden Punkt und Dominik Wilkins, der durch viele Verletzungen aus dem Tritt gebracht wurde, ist aktuell nicht mehr als ein Mitläufer.
Betriebsausflug?
Hannover brauchte sich nicht großartig anzustrengen und die Stimmung auf der Bank der Gäste erinnerte mehr an einen lockeren Betriebsausflug. Das langte, um die BG zu besiegen, denn die Dorstener trafen weiter nicht.
Über 10:23 (10.) und 38:57 (20.) ging es ins dritte Viertel, in dem es fast eine Wende gab. Die Mannschaft erwachte und auch der Coach zeigte Regung. Dorsten entwickelte ein Feuer, das berechtigte Hoffnung auf die Wende macht. Doch beim 64:74 (28.) schlug das Schicksal wieder zu. Nach einem Dunk des starken Philipp Spettmann musste der Hannoveraner Korb repariert werden. So war der ganze Schwung verloren und die folgenden fünf Hannoveraner Punkten reichten, um die BG wieder in Lethargie verfallen zu lassen. Schlimmer kann man nicht in eine Abstiegsrunde starten.
Zwei Dinge blieben noch erwähnenswert, die für den Spielausgang aber nicht relevant waren. Christian Marquardt hat so gut wie selten zuvor gespielt und die Schiedsrichter waren schlecht.
BG: Hagner, Jones (12), Pelaj (15/3), Cadmus (3), Poole (8), Budde, Janoschek (4), Eller, Marquardt (22/6), Spettmann (9), Wilkins (1).
UBC: Welzel (7/1), Smith (3), Cook (27/4), Prasuhn (24/1), Williams (7), Mondo (11), Lodders (7/1), Zents (8), Fakuade (11), Yanduka (1).
Wulfen verpatzt den Auftakt gegen Stahnsdorf
Die ohnehin prekäre Lage des BSV Wulfen hat sich am ersten Spieltag der Abstiegsrunde weiter verschlechtert. Gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf kassierte Wulfen am Samstag eine bittere 73:77-Niederlage.
2. Bundesliga ProB Nord, Play-Downs
BSV Wulfen - RSVE Stahnsdorf
73:76 (35:36)
Den ersten herben Dämpfer mussten die Wulfener bereits vor dem ersten Sprungball hinnehmen. Mit Hendrik Bellscheidt musste einer der Leistungsträger des Teams grippekrank passen und Center Philipp Mazur ging ebenfalls nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ins Spiel. Trainer Heimo Förster musste also seine Startformation umbauen. Für Bellscheidt rückte Steffen Hummelt auf, für Mazur spielte zunächst Max Schulze Pals.
Ohne echten Center hatte der BSV so Probleme, Stahnsdorfs 2,10m-Hünen Michael Haucke zu stoppen. Anthony Young handelte sich gegen ihn schnell zwei Fouls ein und die Gäste führten mit 9:4 (3.) und 20:14 nach dem ersten Viertel.
Inzwischen stand Philipp Mazur auf dem Feld, doch auch er war schnell mit Fouls belastet. Wulfen reagierte mit der Umstellung auf Zonenverteidigung und fuhr damit ein wenig besser. Stahnsdorf lag zwar weiterhin in Führung, doch zwei Dreier von Anthony Young brachten die Gastgeber unmittelbar vor der Pausensirene auf 35:36 heran und so schöpften sie und die Fans wieder Hoffnung.
Erstmals in Führung
Die schien sich im dritten Viertel auch zu bestätigen. Anthony Young brachte die Hausherren in der 28. Minute mit 56:54 erstmals in Führung und mit diesem knappen Vorsprung ging es auch ins Schlussviertel.
Dort hielt der BSV der BSV das Match lange offen, und als bei den Gästen nacheinander Michael Haucke (38.) und Yannick Evans (39.) mit fünf Fouls vom Feld mussten, witterten die Gastgeber Morgenluft und stellten noch einmal auf Manndeckung um. Doch der Schuss ging nach hinten los. Schlechte Rebound-Arbeit und schwache Verteidigung erlaubten Tim Modersitzki zunächst ein Tip-In zum 70:73 (40.) und dem Amerikaner Blair Wheadon 24 Sekunden vor dem Ende einen einfachen Korbleger zum wohl entscheidenden 71:75.
BSV-Trainer Heimo Förster haderte denn auch mit einigen „dummen Fehlern, die wir gemacht haben“ und gratulierte Stahnsdorf zu einem verdienten Sieg: „Sie haben engagiert gespielt und unsere Fehler ausgenutzt.“
Sein Stahnsdorfer Kollege Kai Buchmann zollte dem Verlierer Hochachtung: „Nach der bitteren Niederlage in Dorsten und ohne Hendrik Bellscheidt hat sich Wulfen heute unglaublich gut verkauft. Ich bin unheimlich stolz auf mein Team.“
Schwache Schiedsrichter
Zur Leistung der beiden Schiedsrichter sagten beide Trainer kein Wort. Dabei hätten insbesondere die Wulfener allen Grund dazu gehabt. So kassierte Heimo Förster im dritten Viertel ein Technisches Foul, weil er einen Pfiff forderte, als gleich zwei Stahnsdorfer Philipp Mazur beim Korbleger in den Rücken sprangen. Ende des dritten Viertels nahmen die Unparteiischen dann eine Foulentscheidung gegen Stahnsdorfs Maurice Greene zurück, weil angeblich die Zeit schon abgelaufen war. Den Einwand des Wulfener Kampfgerichts, dass dies nicht der Fall gewesen sei, ignorierten die beiden. Bitter, bei einem Spiel mit so knappem Ausgang.
BSV: Günther (8), Young (23/4, 12 Reb.), Hummelt (3/1), Berger (6/1), Mazur (11), Griffin (5), Schulze Pals (4), Vadder und Houston (13).
RSVE: Malone (9), Schumann (5/1), Jorch, Haucke (13, 11 Reb.), Modersitzki (10), Evans (12), Wheadon (8/1), Grauel (15/2) und Greene (4).
Dorstener Déjà-vu der schlimmen Art
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