Litauen erlebt "größte" Basketball-EM aller Zeiten
In Litauen, wo Basketball traditionell die Sportart Nummer eins ist, erfolgt am Mittwoch der Aufwurf zur "größten" Europameisterschaft aller Zeiten.
Bei "Eurobasket 2011" sind erstmals 24 statt bisher 16 Nationen am Start. Das Turnier mit Spanien als Titelverteidiger dauert zweieinhalb Wochen. Der Europameister wird am 18. September in der an die 17.000 Zuschauer fassenden "Kaunas Arena" gekürt.
Mit "Celebrate Basketball" gibt es sogar einen offiziellen EM-Song. Wie schon die vorangegangenen Turniere wird auch die EM 2011 zu einem "Schaulaufen" zahlreicher NBA-Stars.
Den aktuell prominentesten Spieler hat Deutschland mit Dirk Nowitzki in seinen Reihen. Nach dem mit den Dallas Mavericks erstmals errungenen NBA-Titel will der 33-jährige Power Forward nun die DBB-Auswahl zu EM-Gold, jedenfalls aber zu Olympia 2012 führen. Der Europameister und sein "Vize" qualifizieren sich direkt für London, die Teams auf den Rängen drei bis sechs bekommen im Rahmen eines Turniers mit Vertretern anderer Kontinentalverbände eine "zweite Chance".
Der Kreis der Titelanwärter scheint groß wie nie zu sein, der Weg zu Gold sollte aber wieder über Spanien führen. Der Kader des Titelverteidigers ist einmal mehr mit Stars nur so gespickt.
Pau Gasol (L.A. Lakers) und sein Bruder Marc (Memphis Grizzlies), Jose Calderon (Toronto Raptors), Rudy Fernandez (künftiger Nowitzki-Teamkollege in Dallas) sowie der aus dem Kongo gebürtige Serge Ibaka (Oklahoma City Thunder), der erstmals bei einem großen Turnier für die Iberer spielt, sind zum Teil seit Jahren in der NBA tätig. Jungstar Ricky Rubio wird mit Ende des Lockouts zu den Minnesota Timberwolves in die nordamerikanische Profiliga wechseln, in der Juan Carlos Navarro (Washington Wizards, 2007/08) ebenfalls bereits tätig war.
Auf viel NBA-Power setzt auch Frankreich. "Les Bleus" werden unverändert von Tony Parker (San Antonio Spurs) angeführt, Nicolas Batum (Portland Trail Blazers), Joakim Noah (Chicago Bulls), Boris Diaw (Charlotte Bobcats) und Kevin Seraphin (Washington) sind weitere Profis aus der "stärksten Liga der Welt". Zum Kreis der Favoriten zählt mit Litauen natürlich auch der Gastgeber, 2010 WM-Dritter.
Immer für einen Spitzenplatz gut sind darüber hinaus der EM-Zweite von 2009, Serbien (mit Nemanja Bjelica, ehemaliger Legionär bei den Traiskirchen Lions), weiters Griechenland (obwohl ersatzgeschwächt), Russland sowie Vize-Weltmeister Türkei mit Hedo Turkoglu (Orlando Magic) und Ersan Ilyasova (Milwaukee Bucks). Als chancenreiche Außenseiter im Kampf um die Medaillen dürfen Italien mit Andrea Bargnani (Toronto), Marco Belinelli (New Orleans Hornets) sowie Danilo Gallinari (Denver Nuggets) im Aufgebot und Slowenien, der EM-Vierte von 2009, mit Goran Dragic (Houston Rockets) angesehen werden.
Die 24 EM-Teilnehmer spielen zunächst in vier Sechsergruppen. Die jeweils ersten drei Mannschaften kommen weiter und ermitteln in der Folge in zwei neuen Sechsergruppen die Viertelfinalisten. Spannung pur vom ersten Tag an verspricht die Gruppe A, in der mit Spanien, Litauen und der Türkei absolute Topteams aufeinanderprallen. Großbritannien, für Olympia 2012 als Veranstalter qualifiziert, ist da selbst mit den NBA-Akteur Luol Deng (Chicago) lediglich Außenseiter.
Mit Georgien hat ein echter "Underdog" den Großteil seiner EM-Vorbereitung im burgenländischen Steinbrunn bestritten. Die Auswahl aus der Kaukasus-Republik ist seit 2008 ständiger Trainingsgast im dortigen Landessportzentrum. Topstar des Teams ist Zaza Pachulia (Atlanta Hawks).
Österreich verfolgt die am Mittwoch beginnende Basketball-EM in Litauen zwar nur als "Zaungast", aber doch mit großem Interesse, zumal im Hinblick auf "Eurobasket 2013" in Slowenien die Trennung in Division A und B wegfällt. Es gibt künftig nur noch einen Pool. Damit steigen die ÖBV-Herren (bisher Divison B) im Sommer kommenden Jahres erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder in eine "echte" EM-Qualifikation ein, in der sie auch auf Topteams treffen können.
Die Ausnahmen - acht an der Zahl - sind Slowenien (EM-Ausrichter 2013), Großbritannien (für Olympia 2012 gesetzt), der kommende Europameister und sein "Vize" (lösen überdies Tickets für London) sowie die Teams auf den Rängen drei bis sechs in Litauen, die ein vorolympisches Turniers mit Vertretern anderer Kontinentalverbände um drei dann noch freie Plätze bestreiten. Die Qualifikations-Modi ergeben sich, weil FIBA Europe darauf achtet, dass mit Ausnahme des EM-Veranstalters alle Nationen in jedem Jahr auch Bewerbspiele bestreiten.
Nach derzeitigem Stand würden 2012 sechs Gruppen zu je fünf Teams gebildet, aus denen die jeweils Ersten und Zweiten sowie die vier besten Gruppendritten die Endrunde 2013 erreichen. Dazu kommen die acht "Gesetzten" - Slowenien, Großbritannien und die Top sechs der EM in Litauen.
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