Freitag, 6. August 2010 um 11.00 Uhr
Wiederholungen:17.08.2010 um 10:05
Hauptsache haltbar
(Deutschland, 2010, 30mn)
NDR
Regie: Inge Altemeier, Reinhard Hornung
Weltweit kann der Verbraucher ĂŒberall die gleichen Produkte kaufen, lange haltbar, weil luftdicht verpackt. Doch diese Verpackungen haben es in sich: das Gift, das in die umhĂŒllten Lebensmittel eindringt und zu schwerwiegenden Erkrankungen fĂŒhren kann. Die europĂ€ischen Kontrolleinrichtungen scheinen machtlos dagegen zu sein. Die Dokumentation deckt die HintergrĂŒnde fĂŒr mangelnde Kontrollen, Lobbyismus in BrĂŒssel und nicht funktionierenden Verbraucherschutz auf.
Von Shanghai ĂŒber Toulouse bis nach Hamburg - der Verbraucher kann in vielen SupermĂ€rkten auf der Welt die gleichen Produkte kaufen, alles luftdicht verpackt und lange haltbar. Doch kaum ein Kunde ahnt, dass sich in den Verpackungen gefĂ€hrliche Schadstoffe verstecken, die in die Nahrungsmittel wandern. Ob Weichmacher, giftige Druckfarben oder sogenannte Trocknungsbeschleuniger - die gröĂte Verunreinigung von Lebensmitteln entsteht durch Verpackungen. So lĂ€sst sich in harten Plastikschalen und Dosen der hormonĂ€hnliche Stoff BPA nachweisen, der Herzkrankheiten auslösen und das Immunsystem schĂ€digen kann. Allen wissenschaftlichen Studien zum Trotz wurde BPA bis heute in der EU nicht verboten.
Am gefĂ€hrlichsten sind die sogenannten Wandergifte, wie Phtalate. Sie machen die Verpackung weich und geschmeidig, wirken nebenbei aber wie Hormone. Als Folge werden immer mehr MĂ€nner unfruchtbar. Zu finden sind die Gifte in Nuss-Nougat-Cremes, Milch, Ăl, Pesto-SoĂen, Fertigprodukten und sogar im folienverpackten Fleisch und Obst.
Weichmacher und Plastikverpackungen kommen aus China. Hier gelten die europĂ€ischen Gesetze nicht. Und die EU-Kontrollorgane schĂŒtzen den Verbraucher nicht ausreichend gegen das tĂ€gliche Gift aus der Verpackung. WĂ€hrend es in der Schweiz bereits ein Gesetz gibt, das die Industrie verpflichtet, die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Farben nachzuweisen.
Kleidung, die krank macht
Freitag, 6. August 2010 um 10.15 Uhr
Wiederholungen:
Keine Wiederholungen
Schick aber schÀdlich
(Deutschland, 2010, 43mn)
NDR
Regie: Inge Altemeier, Reinhard Hornung
Immer wieder finden sich Spuren gesundheitsschÀdlicher Stoffe in Kleidung und Schuhen. Von Kopf bis Fuà ist man von giftigen Substanzen umgeben. Die Ursachen liegen im globalen Handel, im enormen Preisdruck und einer Modewelt, die sich jeder staatlichen Kontrolle entzieht. Die Dokumentation ist den Spuren der Gifte gefolgt.
Die neuesten Jeans, verfĂŒhrerische Dessous, trendige Schuhe - viele Modeketten locken mit schicker Kleidung zu gĂŒnstigen Preisen. Doch der schöne Schein trĂŒgt. Oft finden sich bedenkliche Chemikalien in den Textilien. Auch Rita Lemoine leistete sich ein Paar schöne neue Schuhe und ahnte nicht, dass das teure Modell mit dem Antischimmelmittel DMF belastet war. Rita Lemoine litt unter LĂ€hmungen und ihre Haut war wie verbrannt. Zwar ist DMF seit 2009 in der EU verboten, aber es fehlen Kontrollen. Besonders in Schuhen aus China wird das Gift immer wieder gefunden.
Ein GroĂteil der in Europa verkauften Kleidung kommt aus Asien. Dort werden Chemikalien eingesetzt, die hier tabu sind. Besonders in Bangladesch fordert die Textilproduktion ihre Opfer. Immer wieder sterben Arbeiter in den Gerbereien durch die verwendeten Gifte. Chrom, Azofarben, Chlorgas, alles ist dort frei erhĂ€ltlich. Dass es immer noch eingesetzt wird, erlebt der Chemiker Thorsten Ollesch bei der Messung der Containerluft im Hamburger Hafen. Zwei Drittel der Importcontainer sind mit chlororganischen Substanzen belastet.
Auch hierzulande leiden Arbeiter in der Textilbranche. Frauke Driessen bĂŒgelte zehn Jahre lang Jeans fĂŒr ein groĂes Modehaus. Sie wurde krank. In ihrem Blut fand man die vermutlich krebserregende Substanz Dichlormethan, die auch in der Raumluft der Fabrik nachgewiesen wurde. Frauke Driessen ist kein Einzelfall. Jeans werden meist mit Chlor gebleicht, mit Formaldehyd in Form gehalten und immer wieder werden billige Farbstoffe eingesetzt. Diese wurden auch im Blut von Julia Neumann gefunden. Die junge Frau hat als Dekorateurin fĂŒr eine internationale Modekette gearbeitet und bekam Nierenprobleme.
Welche Wirkungen die schĂ€dlichen Stoffe auf den Verbraucher haben, kann man heute erst ahnen. Die Haut ist das gröĂte Organ. Wenn sich die Giftstoffe aus der Kleidung ĂŒber Jahre im Körper anreichern, können sie Allergien, Nervenkrankheiten und möglicherweise sogar Krebs verursachen.
http://www.produktrueckrufe.de
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