Der Mann ohne BänderKnie ohne Kreuzbänder und zu klein: DeJuan Blair hatte kaum Aussichten auf einen NBA-Vertrag. Doch die San Antonio Spurs gaben ihm eine Chance - und er nutzte sie. Jetzt könnte Blair zum Leistungsträger der Spurs werden, urteilt das Basketball-Magazin "FIVE".
Es sind Statistiken, die NBA-Scouts aufhorchen lassen: Im ersten Jahr an der University of Pittsburgh die Berufung ins All-American-Freshman-Team. 15,7 Punkte und 12,3 Rebounds pro Spiel im zweiten Uni-Jahr. Allseits mit dem Status als einer der besten "Großen Jungs" im College-Basketball überhäuft. Anführer eines Viertelfinalisten im K.o.-Turnier um den Uni-Meistertitel.
Wer darauf wetten wollte, dass DeJuan Blair nach der Zeit in seiner Heimatstadt Pittsburgh zu den meistumworbenen Talenten des College-Basketballs gehören sollte, schien richtig zu liegen.
Doch zwei Umstände zerstörten den Traum von einem Multimillionenvertrag, wie ihn die im Draft früh ausgewählten Spieler bekommen. Da wäre zum einen diese Sache mit den Knien. Extreme Probleme hatte er schon an der Schenley High School in Pittsburgh, wo er 2007 mit seinem Team die Meisterschaft in Pennsylvania holte. Blairs nicht wieder zusammenwachsende hintere Kreuzbänder in beiden Knien sorgten bei Talentsuchern für Zweifel: Wie sollte er so 82 Spiele pro Saison in der NBA durchstehen, ganz abgesehen von den Playoffs, und das über mehrere Jahre?
Zum anderen war da diese Sache mit der Größe. Zwar misst Blair 2,01 Meter. Aber damit ist er auf seinen Positionen des Power Forwards und Centers für Basketball-Verhältnisse klein.
Daher war es wenig überraschend, dass im Draft 2009 36 Spieler ausgewählt wurden, bevor die San Antonio Spurs bei Blair zugriffen. Den Club störte wenig, dass die Knie von Blair zum Großteil von Muskeln zusammengehalten werden - denn davon hat der 120-Kilo-Mann eine Menge.
Keine Kreuzbänder - kein Problem
Und auch seine Größe schien für die Spurs kein Problem zu sein: Er hatte bereits in seinen Unijahren gezeigt, dass er sich trotz seiner verhältnismäßig geringen Körperlänge am Brett durchsetzen kann. Das musste am College bereits Hasheem Thabeet, der zweite Pick des Drafts 2009, erfahren. Gegen den 2,21 Meter-Mann erzielte Blair 2009 in einem Uni-Spiel 22 Punkte und schnappte sich 23 Rebounds. Außerdem holte sich Blair in seinem zweiten Unijahr die meisten Offensivrebounds pro Partie (3,9) im gesamten College-Basketball.
Dass er sich auch in der NBA als Power Forward durchzusetzen weiß, zeigte Blair bereits in seiner ersten Profipartie gegen die New Orleans Hornets. Dort holte er elf Rebounds und legte 14 Punkte auf. Gegen die Oklahoma City Thunder stellte er im Januar mit 28 Zählern seinen bisherigen Karrierebestwert auf. Am letzten Spieltag der regulären Saison schaffte er 27 Punkte gegen die Dallas Mavericks. Außerdem holte er 23 Rebounds - ebenfalls persönliche Bestleistung des Forwards. Insgesamt kam Blair in seiner ersten Profisaison in durchschnittlich 18,2 Minuten Spielzeit auf 7,8 Punkte, 6,4 Rebounds und verwandelte 55,6 Prozent seiner Wurfversuche aus dem Feld.
Nach einer Saison, in der Blair zum MVP der Rookie Challenge und ins Reserveteam der besten Rookies gewählt wurde, stellt sich damit nicht mehr die Frage nach Knien oder Körpergröße. Sondern diese: Wie gut kann DeJuan Blair sein, wenn er bei den auf seiner Position personell gut besetzten Spurs mehr Spielzeit bekommt?
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