Detroit im Spartans-Fieber
Das Basketball-Team der Michigan State University setzte sich vor 72.456 Fans im "Ford Field" mit 82:73 gegen die favorisierten Connecticut Huskies durch und steht damit zum ersten Mal seit 2000 im Finale um die amerikanische Collegemeisterschaft. Dort treffen die Spartans am Montagabend auf die North Carolina Tar Heels, die die Villanova Wildcats im zweiten Halbfinale mit 83:69 auseinandernahmen.
Mit den Spartans stand erstmals seit 15 Jahren wieder ein Team aus dem gastgebenden Bundesstaat im Final Four. Und die MSU ist nur noch einen Sieg vom ganz großen Wurf entfernt. Für Connecticut war es die erste Niederlage bei einem Final-Four-Turnier. Unter Jim Calhoun war "UConn" 1999 und 2004 bis unter die letzten Vier vorgestoßen und hatte den Titel geholt.
Viele hatten erwartet, dass Connecticut das Spiel mit seinem 2,20 Meter großen "Block-Monster" Hasheem Thabeet (17 Punkte, sechs Rebounds) unter den Körben kontrollieren würde. Doch unterstützt vom Großteil der Rekordkulisse von 72.456 Zuschauern im "Ford Field" von Detroit lieferten die Spartans ihre vielleicht beste Saisonleistung ab und überzeugten in der zweiten Hälfte vor allem in der Defensive. So wurden die Huskies immer wieder gezwungen, Würfe aus dem Halbfeld oder der Distanz zu nehmen, von wo sie nicht gerade glänzten. Thabeet ging unter, Point Guard A.J. Price erwischte einen ganz schwachen Tag und traf nur fünf seiner 20 Wurfversuche aus dem Feld.
Magic Johnson feiert mit
Besser lief es beim vermeintlichen Außenseiter. Kalin Lucas war mit 21 Punkten einmal mehr Topscorer der Spartans. Auch beim zuletzt enttäuschenden Raymar Morgan (18 Punkte, neun Rebounds) platzte der Knoten genau zur richtigen Zeit. In den vergangenen drei Partien hatte der Startspieler insgesamt nur sieben Zähler gesammelt.
"Das bedeutet so viel für diese Region. In den vergangenen Jahren gab es hier nur schlechte Nachrichten", sagte Magic Johnson, der die MSU 1979 in Salt Lake City zur nationalen Meisterschaft geführt hatte. Wie kaum ein anderer Bundesstaat wurde Michigan von der Wirtschaftskrise getroffen. "Wir haben darüber gesprochen, dass wir der Stadt für ein Wochenende Hoffnung bringen wollen", sagte Travis Walton, der acht Assists verteilte. Das ist dem Team von Tom Izzo gelungen. "Dieses Spiel werde ich nie vergessen", sagte der Spartans-Coach, um augenzwinkernd hinzuzufügen: "Aber wir haben ja noch eins."
Die Tar Heels lassen Villanova keine Chance
Und zwar am Montag. Gegner im Finale sind die North Carolina Tar Heels, die Außenseiter Villanova beim 83:69 nicht den Hauch einer Chance ließen. Bester Schütze beim Favoriten war Ty Lawson mit 22 Zählern. Tyler Hansbrough, der sich unbedingt mit dem Titel vom College verabschieden will, kam auf 18 Punkte und elf Rebounds. Die Tar Heels stehen zum neunten Mal im Finale, viermal setzten sie sich bislang die Krone auf. "Es fühlt sich gut an, eine weitere Chance zu bekommen", sagte Forward Deon Thompson: "Nun müssen wir diese Gelegenheit auch nutzen." Im vergangenen Jahr war North Carolina überraschend am späteren Sieger Kansas gescheitert.
Im Endspiel ist die UNC, die alle fünf Spiele mit mindestens zehn Punkten Vorsprung gewann, Favorit. Aber mit der Kulisse im Rücken ist den Spartans erneut eine Überraschung zuzutrauen.
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