Der Wahnsinn endet in Detroit
Seit Wochen hält der College-Basketball die USA in Atem. Im Zeichen von March Madness gerät sogar die NBA in den Hintergrund. An diesem Wochenende findet der Wahnsinn mit dem Final Four in Detroit sein Ende. In der Motor City ist die Euphorie in diesem Jahr trotz Wirtschaftskrise besonders groß. Denn mit den Michigan State Spartans steht nach 15 Jahren erstmals wieder ein Team aus dem gastgebenden Bundesstaat unter den letzten Vier.
Angeführt von Topscorer Kalin Lucas setzten sich die Spartans im "Elite Eight" gegen die topgesetzten Louisville Cardinals durch und sorgten in ihrem Heimatstaat für grenzenlose Euphorie. Seit die University of California (UCLA) 1975 in San Diego den Titel holte, gelang es keinem Team mehr im heimischen Bundesstaat zu triumphieren. Das will das Team von Coach Tom Izzo nun ändern - und zwar vor den Augen von Basketball-Legende "Magic" Johnson, der die MSU vor 30 Jahren in Salt Lake City zur nationalen Meisterschaft führte. Damaliger Finalgegner: Die Indiana State Sycamores mit Larry Bird, der im "Ford Field" ebenfalls anwesend sein wird. Beide Spieler werden vor dem ersten Halbfinale ausgezeichnet.
Der lange Weg des A.J. Price
In der Nacht zum Sonntag (0.07 Uhr, MESZ) trifft Michigan State auf die Connecticut Huskies, die sich den Platz beim Final Four durch einen Sieg gegen Missouri sicherten. Coach Jim Calhoun, der schon zweimal den Krebs besiegte, gewann mit UConn bereits zweimal den Titel (1999, 2004). Über den Huskies hängt beim Final Four allerdings eine dunkle Wolke. Die Uni steht im Verdacht, den Spieler Nate Miles 2006 und 2007 über einen Agenten geködert zu haben, was nach den Richtlinien der College-Liga NCAA verboten ist.
Einen langen Weg hat Connecticuts Guard A.J. Price hinter sich. Fünf Jahre ist es her, dass sich das gerade erst 18-Jährige wegen Unwohlsein ins Krankenhaus begab. Die Untersuchungen förderten eine Gehirnblutung zu Tage. Price kämpfte lange um sein Leben. 2006 war er zurück. Nur um wegen seiner Beteiligung an einem Diebstahl mehrerer Laptops auf dem Campus der Universität für ein Jahr gesperrt zu werden. Nachdem die Sperre abgelaufen war, beendete ein Kreuzbandriss den nächsten Comeback-Versuch. Doch nun spielt Price endlich wieder Basketball - und wie! Mit 14,7 Punkten und 4,8 Assists pro Partie führt er die Huskies an. Unter den Körben verbreitete der 2,20 Meter große Hasheem Tabeet bislang Angst und Schrecken. Der Center bringt es auf 4,6 Blocks pro Spiel.
Letzte Chance für "Psycho T" - Außenseiter Villanova
Ebenfalls dabei sind die North Carolina Tar Heels, die gegen die Villanova Wildcats im zweiten Halbfinale (2.47 Uhr, MESZ) klarer Favorit sind. Im Fokus steht Tyler Hansbrough, der nach dem Halbfinalaus gegen den späteren Sieger Kansas im Vorjahr die letzte Chance auf einen Collegetitel nutzen will. Der Power Forward (Spitzname: "Psycho T") erzielte in dieser Saison 20,9 Punkte pro Spiel. In Point Guard Ty Lawson hat Hansbrough, der 2008 zum Spieler des Jahres gewählt wurde, einen weiteren Akteur mit NBA-Format an seiner Seite. Im Viertelfinale setzten die Tar Heels sich mit 72:60 gegen Oklahoma durch.
Villanova war im Osten nur an drei gesetzt. Im "Elite Eight" gab Scottie Reynolds dem Favoriten Pittsburgh das Nachsehen, als er eine halbe Sekunde vor Schluss zum 78:76 traf und den Wildcats den ersten Auftritt beim Final Four seit dem Überraschungserfolg 1985 bescherte. Auch Dante Cunningham spielte sich auf die Blöcke der NBA-Scouts. Trainer Jay Wright ist der einzige der vier Coaches, der in Detroit sein erstes Finalwochenende erlebt. In der "Motor City" beschreitet die NCAA neue Wege: Zum ersten Mal findet das Final Four in einer derart großen Arena statt. Im "Ford Field", wo eigentlich das NFL-Team der Detroit Lions spielt, könnten am Sonntag bis zu 80.000 Zuschauer erleben, wie die Sieger sich die Korbnetze als Trophäe sichern.
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NCAA: Final Four der US-Collegemeisterschaft
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