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Kräfteverschleiß verhindert die Überraschung

Zum Treffpunkt des TuS Bothfelds für das Rückspiel in Westerstede trafen sich am Sonntagmorgen nur 6 spielbereite Spieler. Der TuS hatte einige Ausfälle zu beklagen. Diese reichten von geschäftlichen Verpflichtungen über volle Windeln bis hin zu ernsten Krankenhausaufenthalten. In Anbetracht der Tatsache, dass man in der Woche zuvor gegen die TSG in eigener Halle auf Grund eines katastrophalen dritten Viertels mit 23 Punkten Differenz verloren hatte, waren die Erwartungen an das Rückspiel jetzt sehr gedämpft. In Westerstede angekommen, konnte man dann auf der anderen Seite auch noch 12 hoch motivierte Spieler beim aufwärmen betrachten. Beim TuS zog sich sogar Coach Lukas noch zur Sicherheit das Trikot über, doch dies sei schon vorweg genommen, er wechselte sich nicht selber ein.

Also wirklich nur 6 Spieler? Westerstede dachte daher offenbar, dass dieses Spiel ein Schongang wird. Doch als Coach Klaric nach nur 2 Minuten eine Auszeit nehmen musste, da der TuS bereits mit 0:7 führte, da bemerkten auch die zahlreichen Zuschauer, dass der TuS nicht als Kanonenfutter gekommen war. Bei nur 6 Gästespielern dachte sich die TSG, dass man den TuS müde machen muss, und so wurde ab dieser Auszeit von der TSG eine Presse gespielt. Der Vorsprung des TuS war dahin, doch es wurde ein offener Schlagabtausch. Das erste Viertel ging mit 22:23 an den TuS.

In der dritten Minute des zweiten Viertels schien es beim Stand von 32:27 so, als wenn die TSG nun das Kommando übernehmen würde. Zu diesem Zeitpunkte hatten die Hausherren ein paar Lücken in der Bothfelder Abwehr entdeckt, doch genau diese Abwehr war es, die im Anschluss für einen 11:2-Lauf für den TuS verantwortlich war. Ein Halbzeitstand von 39:44 für den TuS erinnerte da schon sehr an das Hinspiel (43:41 für den TuS).

Die Halbzeit hatten die Bothfelder jetzt aber auch dringend nötig, denn die ständige Presse mit ständig frischen Gegenspielern die von der Bank kamen, zerrte extrem an den eigenen Kräften.

Eine Woche zuvor war es das dritte Viertel, welches Bothfeld mit 20 Punkten verlor, und was auch somit für die Niederlage verantwortlich war. Diesmal sollte Viertel 3 so etwas nicht bedeuten, und der TuS ging extrem konzentriert in das Viertel. Die TSG verkürzte zwar zwischenzeitlich auf 43:46, doch der TuS antwortete mit einem 14:2-Lauf, und mit einer Führung von 51:62 ging man in die letzte Pause.

In der zweiten Minute des 4. Viertels konnte der TuS eine 15-Punkte-Führung erzielen, doch ab nun holte die TSG immer weiter auf. Der TuS wehrte sich und hielt in der 5. Minute noch ein 67:73, aber jetzt kam ein 10:0-Lauf der Hausherren, wodurch die TSG zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit in Führung ging. Gerade in diesen Minuten wirkte die Presse der TSG sehr gut, denn einige völlig entkräftete Pässe des TuS fanden nicht mehr ihr Ziel. Weiteres Unglück kam hinzu, als Jan Gebauer mit seinem fünften Foul das Feld verlassen musste. Unglücklich deshalb, da der Schiedsrichter nach der Partie zum TuS kam und sich entschuldigte. Sein Kollege hätte ihm zu verstehen gegeben, dass Jan kein Foul gespielt hätte.
Ein letztes Aufbäumen 59 Sekunden vor Schluss brachte dem TuS noch einmal den 82:82 Ausgleich. Auf der Gegenseite traf aber die TSG. Beim nächsten Angriff des TuS kam wieder einer dieser völlig entkräfteten Pässe heraus, was zum Schnellangriff von Westerstede führte, der wiederum mit einem unsportlichen Foul des TuS gestoppt wurde. Westerstede machte aus diesem Foul 4 Punkte und gewann so mit 88:82 das Spiel.

„Das war insgesamt wirklich Schade heute. Ein riesen Lob an die 6 Jungs von heute. Das war toller Oberliga-Basketball. Das Lob habe ich auch gerade vom Coach Klaric erhalten. Damit hatten die wohl nicht gerechnet, vor allem nach der Punkteklatsche von letzter Woche. Am Ende fehlte uns einfach die Kraft, denn auch wenn sie es nicht zugeben würden, mindestens zwei von den Jungs waren in den Schlussminuten stehend K.O. Mit 6 Punkten und mit nur 6 Spielern hier zu verlieren, damit kann ich gut leben, denn ich kann ziemlich stolz sein auf die Jungs, “ so Coach Lukas.

Der TuS geht nun in die Osterpause, und mit ein bisschen Glück kann der TuS sogar im Anschluss an die Pause einen Nachfolger für Coach Lukas auch öffentlich benennen. Für den BBH-Pokal wird aber noch Coach Lukas an der Seite stehen der sich kämpferisch zeigte: „Ich habe bislang 3x im Finale gestanden und dieses Ding nie mitnehmen dürfen. Ich finde, das wäre ein guter Schlusspunkt unter meiner Trainerzeit hier beim TuS.“

Punkte: Jona Stahmeyer (21 Punkte), Jan Gebauer (17, 1 Dreier), Steffen Kröger (17), Bojung Memenga (13), Axel Bock (9, 1), Christoph Bittner (5).

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