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Bauermann kämpft weiter für Quotenregelung

Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann kämpft weiter für längere Spielzeiten deutscher Akteure in der Bundesliga und hat seine Forderung nun mit Statistikmaterial untermauert.
«Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv Zahlen gesammelt und analysiert, die erneut eindeutig belegen, dass dringender Handlungsbedarf besteht», erklärte der Nationalcoach in einer Pressemitteilung des Deutschen Basketball-Bundes (DBB). «Es ist meine Pflicht als Bundestrainer, dieses Thema deutlich beim Namen zu nennen. Nur so habe ich die Hoffnung, dass sich etwas ändern wird.»

Demnach haben deutsche Profis in der BBL gerade einmal einen Anteil von 16,46 Prozent an der Spielzeit. In Spanien, dem Land des Weltmeisters und Olympia-Zweiten, beträgt er für heimische Korbjäger immerhin 36,79 Prozent. Bei Vize-Weltmeister Griechenland liegt die Quote bei 50,27 Prozent. In Spanien müssen fünf Spanier zum 12er- Kader gehören, in Griechenland sechs Griechen. In der BBL müssen derzeit mindestens drei Spieler im Kader einen deutschen Pass besitzen. Ab der kommenden Saison sollen es dann vier sein - die momentan diskutierte 8+4-Regelung.

«Ich betone es noch einmal: die 8+4-Regelung in der kommenden Saison wird an der aktuellen Situation substanziell nichts ändern und ist völlig unzureichend», sagte Bauermann. Die Konsequenz sei, «dass acht Ausländer spielen und vier Deutsche zuschauen. Im Basketball ist es nun einmal im Wesentlichen so, dass mit acht Spielern agiert wird. Daher würde auch die gewünschte 6+6-Regelung letztlich nur eine 6+2- Regelung bedeuten. Das muss man wissen, um meine Äußerungen zu verstehen», meinte der 51-Jährige.

Akribisch hat der Bundestrainer die Einsatzzeiten der Kandidaten für die Nationalmannschaft aufgelistet. Ein Steffen Hamann etwa, bei Olympia in Peking einer der Aktivposten, kommt bei seinem Club Alba Berlin gerade einmal auf eine Spielzeit von 18,6 Minuten. Tim Ohlbrecht, als großes Talent gehandelt, sitzt in Bamberg oft auf der Bank: 14,54 Minuten im Schnitt wird er eingesetzt. Da hat es der weitere Olympia-Teilnehmer Konrad Wysocki in Frankfurt schon besser: Von 40 möglichen Spielminuten darf er immerhin 21,17 Minuten pro Spiel auf dem Feld stehen.

Zum Vergleich: Auch wenn ein Basketballspiel in der NBA acht Minuten länger dauert, steht der deutsche Superstar Dirk Nowitzki in dieser Saison für Dallas im Schnitt 37,8 Minuten auf dem Feld. Nowitzki hat bislang 67 Spiele hinter sich - mehr als dreimal soviel wie etwa Hamann (21). «Für den gesamten Basketball in Deutschland hat die Qualität der Nationalmannschaft einen enorm hohen Wert. Daher muss das auch im direkten Interesse der Liga stehen, und wir sollten alle an einem Strang ziehen», erklärte Bauermann. Mittelfristig solle dann auch stets ein deutscher Spieler auf dem Feld stehen. «Notwendig ist es, dass wir in den nächsten zwei Jahren zu einer solchen Regelung kommen.»

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