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Bundestrainer castet neue Basketball-Stars

Unter dem Motto «Talente mit Perspektive» wurden am Wochenende Jugendliche aus ganz Deutschland in Nürnberg gecastet. Gefordert waren jedoch keine Sangeskünste, sondern Fähigkeiten am Basketball. Einige Parallelen zu bekannten Casting-Shows hat Jury-Chef und Bundestrainer Dirk Bauermann dennoch ausgemacht.

Ganz Basketball-Deutschland fragt sich, was wird mit der Nationalmannschaft, wenn Dirk Nowitzki aufhört. Haben Sie hier in Nürnberg vielleicht schon einen potentiellen Nachfolger gesichtet?

Dirk Bauermann: Dirk ist ein Jahrhundertspieler. Es wäre falsch die jungen Talente an ihm zu messen.

Das Karriereende von Nowitzki & Co. ist aber absehbar. Welche Rolle spielen solche Turniere bei Ihrer Arbeit an einer ebenso erfolgreichen Zukunft?

Bauermann: Das ist ein ganz wichtiges Instrument. Es ist notwendig, die Talente zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu finden, um dann umso früher mit ihnen arbeiten zu können.

Was in der Vergangenheit nicht der Fall war.

Bauermann: Bisher haben wir die Jugendlichen erst im Alter von 15 gesehen. Jetzt sehen wir sie schon mit 14. Das ist aber immer noch zwei Jahre später als in anderen Nationen. Insofern sind solche Turniere ein wichtiger erster Schritt. Langfristig muss die Sichtung auch bei uns noch ein Jahr früher passieren.

Sie sprechen den Rückstand im Vergleich mit anderen Nationen an. Wo steht Deutschland derzeit im internationalen Vergleich?

Bauermann: Mit der A-Nationalmannschaft gehören wir zu den erfolgreichsten europäischen Nationen der letzten Jahre. Aber die Konkurrenz im europäischen Basketball ist unglaublich groß und wenn Dirk fehlt, wird es schwer. Bei den Nachwuchs-Nationalmannschaften spielen alle drei Teams nach Jahren wieder in der A-Kategorie. Das ist ein gutes Zeichen. Aber wir müssen das stabilisieren. Das Ziel muss es sein, egal mit welchem Jahrgang, immer unter den Besten Europas zu sein.

Am Ende des Turniers müssen Sie sich für zwölf Talente entscheiden, die dann eine besondere Förderung erhalten. Keine leichte Entscheidung?

Bauermann: (lacht) Das ist schon ein bisschen wie bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar; Casting-Show auf RTL/d.Red.). Da fließen viele Tränen. Es ist tatsächlich nicht immer einfach.

Welche Kriterien wenden Sie dabei an?

Bauermann: Das zentrale Kriterium ist nicht die Athletik, sondern das Spielverständnis. Andere Kriterien wie koordiniative Fähigkeiten oder Körpergröße spielen natürlich auch eine Rolle, sind aber nicht entscheidend.

Wie lang müssen wir warten, bis wir eines dieser Talente bei einem Länderspiel sehen können?

Bauermann:
Nürnberg spielt bei der Nachwuchsförderung inzwischen eine wichtige Rolle, wie das Turnier zeigt.

Bauermann: Das kann man so sagen. Nürnberg ist ein wichtiger Ausbildungsstandort.

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