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Tigers stecken schmerzhafte Niederlage ein

Hannover, 01. Dezember – Nicht wenige Hannoveraner hatten sich den Verlauf und das Ende dieses Niedersachsenderbys anders vorgestellt. Mit 113:88 (47:47) unterlagen die UBC Tigers vergangenen Sonntag bei den P4TWO Ballers OsnabrĂŒck und rutschten dadurch auf den achten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga Pro B. Ein Umstand, der neben einem sehr stark spielenden Gegner auch einer durchschnittlichen Schiedsrichterleistung zu verdanken ist und der durch zahlreiche Unruhen auf und neben dem Spielfeld geprĂ€gt wurde.
Dabei begann die Partie recht vielversprechend: Von rund siebzig mitgereisten Hannoveranern lautstark unterstĂŒtzt gingen die Tigers nach drei Minuten knapp in FĂŒhrung und konnten bis zum Ende des ersten Viertels ganz leicht die Oberhand behalten, ehe OsnabrĂŒcks Neuzugang Derek Coleman mit seinem zweiten Dreier die Gastgeber erstmals in FĂŒhrung brachte. Der bis dahin bereits stark agierende Jan-Peter Prasuhn glich per Korbleger zum 22:22 Viertelstand aus.
Im zweiten Viertel bot sich ein Ă€hnliches Bild mit dem Unterschied, dass die Hausherren mit Coleman, Ahnsehl und Boticki von diesem Viertel an vermehrt den Abschluss von jenseits der 6,25m-Linie suchten – oftmals mit Erfolg. Insgesamt versenkten die Ballers rund 50% ihrer 3-Punkte-WĂŒrfe (19/38). Die Tigers hielten mit gutem Zusammenspiel und schönen Bewegungen zum Korb dagegen. Prasuhn, Arigbabu und van Rij, teils mit schönen PĂ€ssen von Ismail Yaldiz bedient, versuchten direkt unterm Korb zu punkten und bekamen auch dann und wann das entsprechende Foul beim Korbversuch zugesprochen, welches sie mit erfolgreichen FreiwĂŒrfen nutzen konnten. Somit blieb das Spiel ausgeglichen. Halbzeitstand: 47:47. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein unterhaltsames und spannendes Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, doch dies sollte sich in der zweiten HĂ€lfte Ă€ndern.

Nach vier Minuten im dritten Viertel fĂŒhrten die Tigers noch mit 56:60, doch mit zwei schnellen Dreiern ging OsnabrĂŒck in FĂŒhrung. Nachdem den Tigers bei WĂŒrfen auf den gegnerischen Korb das GlĂŒck versagt blieb, kam nun in der eigenen HĂ€lfte auch noch Pech dazu: Die Ballers nutzten die missglĂŒckten WĂŒrfe des UBC zu schnellen Angriffen, die meist per Dreier abgeschlossen wurden und die so die Stimmung in der mit 1.500 Zuschauern gut gefĂŒllten Schlosswallhalle zum Kochen brachten. Von der entstandenen Unruhe in der Halle ließen sich die bis dahin souverĂ€n agierenden Unparteiischen offenbar anstecken: Wo auf Seiten des UBCs zahlreiche Defensivfouls gepfiffen wurden, ĂŒbersahen die Schiedsrichter bei vielen Korbaktionen der Tigers harte Fouls der Gastgeber. Die dadurch gewonnen BĂ€lle fanden nicht selten direkt den Weg in den hannoverschen Korb. Spielstand nach dem dritten Viertel 76:67.
Davon zunĂ€chst unbeirrt kĂ€mpften Michael Gochs Tigers weiter, ehe OsnabrĂŒck nach zwei Minuten durch Dreier von Boticki und McDuffie 82:69 in Front lag und die Unparteiischen Babis Douloudis mit seinem zweiten unsportlichem Foul aus der Halle verwiesen. „Meine gute Erziehung erlaubt es mir nicht, die Leistung der Schiedsrichter öffentlich so zu beurteilen, wie ich es eigentlich mĂŒsste. Nachdem auch David Arigbabu rausgepfiffen wurde, waren wir mental nicht mehr auf der Höhe. Damit hĂ€tten wir besser umgehen mĂŒssen, doch wurden wir StĂŒck fĂŒr StĂŒck gebrochen. Nichts desto trotz haben die OsnabrĂŒcker ein tolles Spiel abgeliefert“, so Coach Goch.

Wie war es dazu gekommen? Nur ein Beispiel: MannschaftskapitĂ€n Arigbabu nutzte eine Auswechslung der Ballers zur Unterredung mit einem der Schiedsrichter. Nach kurzem Wortwechsel entfernte sich Arigbabu, den Spielball in seinen HĂ€nden haltend, in Richtung Mittelkreis, ließ nach ca. einem Meter den Ball fallen und bekam dafĂŒr ein technisches Foul, welches sein viertes persönliches war. Auf die Frage nach dem Grund kam der zweite Schiedsrichter hinzu und wies Arigbabu an, sich auf die Mannschaftsbank zu setzen und das Feld zu verlassen. Arigbabu verneinte dieses Ansinnen, da es sich nicht um sein fĂŒnftes persönliches Foul handelte. FĂŒr diese doch recht logische Antwort bekam er prompt ein zweites technisches Foul. Somit musste der TeamkapitĂ€n der Tigers mit fĂŒnf persönlichen Fouls das Spielfeld vorzeitig verlassen. Die Frage von Coach Goch, warum sich der Schiedsrichter in sein Coaching einmische, blieb natĂŒrlich unbeantwortet.

Um einen weiteren FĂŒhrungsspieler dezimiert und von dieser Tatsache geschockt, wussten sich die Tigers nur noch schwer gegen die OsnabrĂŒcker ScharfschĂŒtzen zu helfen. WĂ€re dieser Umstand noch nicht schwer genug, so stockte 17 Sekunden vor Spielende allen Hannoveranern in der Schlosswallhalle der Atem: DeAndrĂ© Townsend war beim Korbleger – von den Referees ungeahndet – zu Fall gebracht worden und zunĂ€chst reglos am Hallenboden liegen geblieben. Grund: Eine bis zum Knochen offen klaffende Wunde am kleinen Finger der linken Hand. Von SanitĂ€tern begleitet verließ er das Spielfeld und wurde ins nĂ€chste Krankenhaus gebracht. Der Sieg ging indes mit einem Endstand von 113:88 verdientermaßen an OsnabrĂŒck.

WĂ€re der Tumult auf dem Spielfeld noch nicht ausreichend fĂŒr die mitgereisten Hannoveraner gewesen, die permanent unter Aufsicht des OsnabrĂŒcker Sicherheitspersonals standen, so kam noch dies dazu: WĂ€hrend des Schlussviertels wurde zwei UBC-Fans von jugendlichen Zuschauern aus dem OsnabrĂŒcker Umfeld eine Fahne aus den HĂ€nden gerissen. Beim Versuch die fliehenden Diebe zu stellen, wurden beide Hannoveraner von ca. zehn Personen außerhalb der Halle erwartet und geschlagen. Das personell stark besetzte Sicherheitspersonal schritt nicht ein und somit konnten Diebe und Angreifer unbeirrt davon ziehen. Bleibt zu hoffen, dass beim Organisationsteam der P4TWO Ballers die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals in Zukunft voll und ganz dem Schutz sĂ€mtlicher Zuschauer, besonders der GĂ€stefans, gelten wird.
Trotz allem bedanken sich die UBC Tigers bei all ihren mitgereisten Fans fĂŒr die tolle UnterstĂŒtzung vor Ort und werden am kommenden Heimspielsamstag gegen BIS Baskets Speyer alles geben, um dieses Spiel vergessen zu machen.

FĂŒr den UBC spielten:
Prasuhn (21), Townsend (14), Arigbabu (13), Douloudis (13), van Rij (13), Holt (6), Fleischer (4), Yaldiz (2), Cöllen (2), Maric. (spk)


Pressemitteilung :UBC Tigers Hannover

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