Es sind schwere Tage für Mark Cuban, den New-Economy-Milliardär und Eigentümer der Dallas Mavericks. Das Team um Superstar Dirk Nowitzki verliert Spiel um Spiel - und nun wirft die US-Börsenaufsicht Cuban auch noch Insiderhandel vor.
Die SEC beschuldigt den Nowitzki-Chef, im Juni 2004 vertrauliche Informationen missbraucht zu haben, um ein Aktienpaket der kleinen Internetfirma Mamma.com abzustoßen - just bevor der Kurs des Unternehmens einbrach. Der Anklageschrift zufolge, die am Montag vor einem Gericht in Dallas einging, soll Cuban durch den Deal einen Verlust von 750.000 $ vermieden haben.
Nach Darstellung der SEC hatte das Management Cuban als größten Einzelaktionär vorzeitig in die Pläne einer Kapitalerhöhung eingeweiht. Der gebürtige Kanadier wusste demnach, dass die neuen Anteilsscheine zu einem Preis deutlich unter dem aktuellen Kurs ausgegeben würden - und konnte sich leicht ausrechnen, dass die Mamma.com-Aktie unter Druck geraten würde. Der SEC zufolge verkaufte Cuban deshalb seine 600.000 Anteile noch bevor der Vorstand mit seinem Vorhaben an die Öffentlichkeit ging. Tatsächlich brach die Aktie nach der offiziellen Mitteilung um rund zehn Prozent ein.
Der Internetunternehmer Cuban wurde in den USA berühmt, als er 1999 auf dem Höhepunkt der New-Economy-Blase seine Technologiefirma Broadcast.com für fast 6 Mrd. $ an Yahoo verkaufte. Ein Jahr später stieg er bei den Dallas Mavericks ein, ein seinerzeit eher mittelmäßiges NBA-Team, das dank millionenschwerer Zuwendungen Cubans binnen weniger Jahre zum Meisterschaftskandidaten reifte - zurzeit aber schwächelt.
Als Mavericks-Eigner ist Cuban vielen Amerikanern mittlerweile besser bekannt denn als Unternehmer. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportmäzenen hält sich der 50-Jährige nämlich nicht im Hintergrund, sondern hat seinen Sitz gleich hinter der Auswechselbank. Von dort aus - und in seinem Internetblog - schimpft er auf Schiedsrichter, Gegenspieler, Offizielle und Sportreporter. Nach einem Bericht der New York Times haben sich die Bußgelder, die Cuban an den amerikanischen Basketball-Verband entrichten musste, über die Jahre auf 1,7 Mio. $ summiert.
Auch vor einem Streit mit der mächtigen SEC scheut das Enfant terrible offensichtlich nicht zurück. In einer ersten Stellungnahme zu den Vorwürfen stellte sich Cuban als Opfer einer politischen Intrige dar. Die Anklage rühre vor allem daher, dass die SEC "einen Erfolg um jeden Preis" erzielen wolle, die Fakten seien dabei zweitrangig.
SEC ermittelt gegen Nowitzki-Chef
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