Die NBA erobert Fernost. In China boomt Basketball
im TV und beim Merchandising, in der Liga debĂĽtierte
ein zweiter potentieller Weltstar aus dem Reich der Mitte
Los Angeles - Dirk Nowitzki ist "der deutsche Rennwagen",
Kobe Bryant "der fliegende Krieger" und LeBron James
"der kleine Kaiser". Wer in China die Vorberichterstattung
auf die seit Dienstag laufende Saison der National Basketball
Association (NBA) verfolgte, hat neben recht seltsamen
Spitznamen fĂĽr die Stars auch groĂźe Euphorie ausgemacht.
In den kommenden Monaten dĂĽrfte sich diese
Begeisterung weiter steigern.
Nach Yao Ming von den Houston
Rockets, die mit 95:93 bei den
Los Angeles Lakers begannen,
hat Yi Jianlian von den Milwaukee
Bucks (83:102 gegen Orlando),
ein weiterer potenzieller Weltstar
aus dem Reich der Mitte, sein NBA-DebĂĽt gegeben.Als Liga-Commissioner David Stern
vor wenigen Tagen in China
einen neuen Fernsehvertrag unterschrieb,
dürften ihm bei der Präsentation
des staatlichen Sportsenders CCTV-5
die Ohren geklungen haben.
Rund 100 Spiele werden bis Juni live ĂĽbertragen,
zudem erreicht die NBA Abend fĂĽr Abend doppelt
so viele Haushalte wie in den USA. "Phantastisch.
In Zukunft wird es eine sportliche Konkurrenz
zwischen den beiden Regionen geben, aus denen
Yao Ming und Yi Jianlian stammen", sagte Stern,
dessen Liga das direkte Aufeinandertreffen
der beiden Stars eigens auf den chinesischen
Neujahrstag gelegt hat. Unzählige Fans
Nach neuesten Umfragen interessieren
sich rund 75 Prozent der Chinesen im
Alter zwischen 15 und 24 Jahren fĂĽr
Basketball. Das war nicht immer so.
Als die Kommunisten 1949 an die
Macht kamen und den Sport an
Schulen und Universitäten etablierten,
hielt sich die Begeisterung zunächst in Grenzen.
Erst nach der langsamen Ă–ffnung des Landes
Richtung Westen erwachte das Interesse an
der neben FuĂźball beliebtesten
Mannschaftssportart der Welt.
1979 gaben die Washington Bullets als erstes
US-Team ihre Visitenkarte in China ab,
1984 lud Stern das chinesische Nationalteam
in weiser Voraussicht zum Trainingslager in die USA ein.
Das Engagement hat sich längst ausgezahlt. Zwar erreichen die chinesischen Fernsehgelder bei weitem noch
nicht US-Niveau, doch der boomende Absatz von
Fanartikeln gilt als Indiz fĂĽr glorreiche Zeiten.
Neben Europa zählt China deshalb zu den möglichen
Schauplätzen, wenn die Liga in naher Zukunft auch
reguläre Saisonspiele im Ausland austragen wird.
Grund genug fĂĽr Stern, den Siegeszug in Asien
direkt mit dem der Liga zu verbinden.
"Wir wurden totgesagt, als Larry Bird und
Magic Johnson zurĂĽcktraten, als Michael Jordan
seinen Abschied nahm, als Drogen- und
Rassenprobleme aufkamen. Wir leben immer noch.
Ich bin sicher, wir werden in den kommenden Jahren so
erfolgreich sein wie nie zuvor."
Zwei Chinesen mit 'nem Basketball
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