
Phantoms-Trainer Emir Mutapcic glaubt, am Samstag eine stÀrkere Mannschaft in die Saison zu schicken
Morgen geht es los. Die Phantoms-Basketballer starten gegen Ulm in die neue Bundesliga-Saison. Ăber das neue Team und seine Ziele spricht Trainer Emir Mutapcic mit Sportredakteurin Ute Berndt.
Morgen geht es los. Die Phantoms-Basketballer starten gegen Ulm in die neue Bundesliga-Saison. Ăber das neue Team und seine Ziele spricht Trainer Emir Mutapcic mit Sportredakteurin Ute Berndt.
-Was war die wichtigste Erkenntnis aus der Vorsaison, die sie nun im neuen Team umgesetzt haben?
Dass wir unsere Spielorganisation verbessern mĂŒssen. Wir haben dafĂŒr mit Domonic Jones und Jonathan Levy bundesligaerfahrene Spieler geholt. Und ich erwarte auch, dass wir mehr Verteidigungsdruck von der Aufbauposition aus ausĂŒben.
-Die alte Mannschaft war mit dem Trio Tica/Morgan/Bjelica unter dem Korb recht stark, können die neuen Spieler dieses Niveau halten?
Wir werden unser Spiel etwas weiter nach auĂen verlagern. Denn Andrew Drevo und Anthony Coleman können sehr gut Dreier schieĂen, und unsere Guards ziehen stĂ€rker zum Korb als ihre VorgĂ€nger. Ich denke, wir haben die Mannschaft im Rahmen unsere Möglichkeiten besser gemacht. Wobei die alten Spieler auch gut waren. Die sind ja nicht in die albanische Liga gewechselt, sondern zu besseren Vereinen – Awvee in die NBA, Milko nach Köln, Vujo zu Alba und Vlado zu Red Star Belgrad. Das bedeutet, wir haben mit unserer Arbeit etwas erreicht.
-ErfĂŒllt Sie das mit Genugtuung?
Ein bisschen, aber auch mit Sorge. Wir mĂŒssen es endlich schaffen, KontinuitĂ€t zu bekommen, damit wir von unserer Arbeit profitieren.
-Bekommen die deutschen Spieler nun mehr Einsatzzeit?
Wir haben ihnen Respekt gezollt, indem wir ihnen feste PlĂ€tze im Kader und fĂŒr unsere VerhĂ€ltnisse gute VertrĂ€ge gegeben haben. Es ist ja unser Programm, auf junge Deutsche zu setzen. Ich erwarte, dass sie nun den nĂ€chsten Schritt tun und bin auch optimistisch. Aber ich verspreche natĂŒrlich keine Minuten.
Sie mĂŒssen bereit sein, in jedem Training ĂŒber die Schmerzgrenze hinaus zu gehen, nur so können sie auf die nĂ€chste Stufe kommen. Selbst wenn sie nur eine Minute bekommen, mĂŒssen sie sie nutzen, um dem Verein zu helfen. Denn der steht an erster Stelle, und seine Existenz darf nicht in Gefahr geraten.
-Emir Mutapcic nur mit Amerikanern ist ein ungewohntes Bild. Warum sind keine Spieler aus Ex-Jugoslawen mehr in ihrem Kader?
Ich habe schon mit vielen NationalitÀten gearbeitet. Diesmal waren die Spieler aus Ex-Jugoslawien besonders teuer, also hat es sich nicht ergeben. EuropÀische AuslÀnder kann sich dieses Jahr nur leisten, wer viel Geld hat. Mehr steckt nicht dahinter, und ich betone, dass ich diese Mannschaft allein zusammengestellt habe und nicht unser Sportdirektor.
-LÀsst es sich mit nur zwei NationalitÀten im Team einfacher arbeiten?
Ich weiĂ, dass die Leute von GrĂŒppchenbildung geredet haben. Aber das war nur blabla. Wir hatten weder im Training noch in den Spielen irgendwelche Probleme dieser Art. Und dass die Spieler ihre Freizeit in kleineren Gruppen verbringen, ist doch völlig normal. Manche gehen ins Bolero, manche ins Jolly Joker, und andere bleiben lieber zu Hause.
-Was sind Ihre Ziele fĂŒr diese Saison?
Wir wollen guten Basketball spielen und mehr Leute in die Halle holen. Alle sagen mir, wir mĂŒssen gewinnen, dann kommen auch die Zuschauer. Aber ohne Zuschauer ist es schwer, in dieser Riesenhalle zu gewinnen. Wir brauchen diese Symbiose zwischen uns und den Fans. Die Leute mĂŒssen sich mit Basketball identifizieren, damit wir Respekt bekommen nicht fĂŒr Sieg oder Niederlage, sondern fĂŒr unsere Leistung und unsere Einstellung.
-stimmte vergangene Saison aber nicht immer.
Wir versuchen, es besser zu machen. Aber auch hier gilt, dass man dafĂŒr eigentlich KontinuitĂ€t braucht.
Ein weiteres Saisonziel ist, dass wir jeden Spieler nach vorne bringen wollen, das komplette Programm, auch die Spieler bei der SG.
-Aufsichtsratchef Michael Doering hatte die Play-offs vorgegeben.
NatĂŒrlich wollen wir die angreifen, aber das eine sehr schwere Aufgabe.
-Bei der Nachwuchsarbeit und dem Bau von Trainingszentren setzen weitere Klubs zum Ăberholmanöver an. Muss Braunschweig um seine Verhandlungsposition auch bei jungen deutschen Spielern bangen?
Da habe ich allerdings Sorge. Braunschweig hat viel geschafft in der Nachwuchsarbeit, aber wir dĂŒrfen damit nicht zufrieden sein. Was professionelle Bedingungen angeht, haben uns viele Klubs ĂŒberholt. Es ist ja nicht so, dass wir nicht ĂŒber Verbesserungen reden, aber wir sind nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen. Und wenn ich einen Spieler schon nicht mit Geld halten kann, dann muss ich wenigstens mit einem familiĂ€ren Umfeld und perfekten Sportbedingungen werben können. Die Spieler wollen Extra-Wurftraining machen – dafĂŒr haben wir keine Halle. Aber es ist noch keiner groĂ rausgekommen nur mit den offiziellen Einheiten.
0 commentaires:
Kommentar veröffentlichen