Basketballfans atmen auf: Die "beste Liga der Welt" hat ab der Nacht auf Mittwoch (MEZ) wieder Saison. In der NBA wird die Punktejagd eröffnet. Die San Antonio Spurs gehen als regierender Champion und mit vier Titelgewinnen seit 1999 als erfolgreichstes Team der jüngeren Vergangenheit ins Spieljahr 2007/08. Gegen die Texaner spricht freilich, dass sie noch nie den "repeat" geschafft haben.
Zu den Meisterschaftskandidaten zählen wohl wieder die "üblichen Verdächtigen". Das wäre im Westen neben den Spurs mit den Dallas Mavericks ein zweites Team aus Texas. Dirk Nowitzki & Co., als hohe Favorits ins Play-off 2007 gegangen, wollen sich für das überraschende Out bereits in der ersten Runde rehabilitieren. Nicht zu vergessen sind außerdem die Phoenix Suns mit ihrem begeisternden Offensivspiel.
Im Osten darf der Finalist der vergangenen Saison, Cleveland Cavaliers, wieder hoch gehandelt werden, das selbe gilt für die Detroit Pistons. Wohl mehr als nur ein Geheimtipp sollten die Boston Celtics sein. Der Rekord-Champion hat im Sommer die spektakulärsten Verpflichtungen getätigt. Mit Kevin Garnett von den Minnesota Timberwolves und Ray Allen von den Seattle Sonics sind gleich zwei All Stars neu an Bord. Das Fachmagazin "Basket" sieht in den Celtics schon "Die neue Ost-Macht".
Reif fĂĽr den erstmaligen Play-off-Einzug fĂĽhlen sich in ihrer vierten NBA-Saison die Charlotte Bobcats, deren prominentester Akteur der Teamdirektor ist. Michael Jordan hat mit Sam Vincent einen ehemaligen Mitspieler bei den Chicago Bulls als Coach verpflichtet (der sein DebĂĽt als "Nummer eins" auf der Bank gibt). Jason Richardson von den Golden State Warriors soll der neue "Go-to-Guy" sein. Einige Fragezeichen stehen hinter den L.A. Lakers, wo Topstar Kobe Bryant immer weniger Lust verspĂĽrt, den "Alleinunterhalter" zu spielen.
Kobe Bryant hat genug von Hollywood
Zum Auftakt der NBA-Saison dreht sich alles um
den Superstar, der die Los Angeles Lakers verlassen will.
Vor dem Saisonstart der amerikanischen Basketball-Liga NBA in der Nacht auf Mittwoch (MEZ) spricht kaum jemand über die Favoriten aus San Antonio (Titelverteidiger), Dallas, Phoenix oder Boston im Osten. Die Liga spricht über Kobe Bryant, den Superstar der Lakers, der sich lieber heute als morgen aus Los Angeles verabschieden möchte.
Alles begann Ende Mai, als sich Bryant in einem Radio-Interview darüber mokierte, dass die Mannschaft keine Fortschritte mache. Er strebe deshalb einen Klubwechsel an, und zwar ziemlich bald. Klubboss Jerry Buss wollte den 29-Jährigen, dessen Vertrag noch bis 2009 läuft, zunächst nicht ziehen lassen. Zumal auch Coach Phil Jackson sein Veto eingelegte: Er brauche seinen besten Mann.
Aber dann nannte Bryant den Lakers-Besitzer einen „Idioten“ und „LĂĽgner“, weshalb Buss gar keine andere Wahl hatte, als Folgendes zu verlautbaren: Er mĂĽsse nachdenken, was das Beste fĂĽr das Geschäft sei. Es war eine indirekte Aufforderung an die Konkurrenz, ein Angebot fĂĽr den entliebten Superstar zu unterbreiten. Das Problem dabei: Der Lakers-Topscorer verdient 20 Millionen Dollar. Pro Jahr. Um ihn zu finanzieren, mĂĽsste jedes andere NBA-Team seine beiden besten Spieler eintauschen, und selbst das wäre wahrscheinlich nicht genug.
Bryant galt als neuer Jordan
Die Nachfragen blieben aus, seitdem spielt Bryant den Beleidigten – vielleicht auch, weil er es nicht gewöhnt ist, einen Korb zu bekommen. Als ihn die Lakers 1996 holten, wurde der damals 18-Jährige als legitimer Nachfolger Michael Jordans gefeiert – immerhin der bester Spieler aller Zeiten. Zunächst hielt das Supertalent auch, was sich Basketball-Amerika von ihm versprochen hatte. Die Lakers gewannen drei Titel (2000, 2001, 2002), und die Prophezeiungen schienen sich zu bewahrheiten.
Aber dann kam 2004, und sein kongenialer
Partner Shaquille O'Neal machte sich in Richtung
Miami aus dem Staub. Seither ist es vorbei mit
Basketball-Hollywood: Die Lakers scheiterten
jedes Mal in den frĂĽhen Play-Off-Runden.
Da nĂĽtzte es auch nichts, wenn Bryant 60 Punkte
in einem Spiel versenkte – die Vergleiche mit dem
Besten der Besten sind längst vergessen. In seinen
Glanzzeiten bei den Chicago Bulls galt Jordan als
Teamspieler, dem Laker-Boy hingegen hängt der
zweifelhafte Ruf eines Egomanen an.
In Hollywood verehren sie ihn dennoch wie
einen Filmstar. Oder wie seinerzeit Earvin
„Magic“ Johnson, der Los Angeles zu fĂĽnf
Meistertiteln fĂĽhrte. Bei Bryant ist das nicht
mehr so sicher: Wenn er die neue Saison auch
bei den Lakers beginnt – niemand will so recht
daran glauben, dass er sie dort auch beenden wird.
Die "beste Liga der Welt" startet
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
0 commentaires:
Kommentar veröffentlichen