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Deutschland gegen Italien 67:58

video: Germany vs Italy


Was ist nicht alles ĂŒber die deutsche Mannschaft nach der deutlichen Niederlage gegen Slowenien (47:77) geschrieben worden? Die Presse sprach von einer Blamage, einem Debakel, gar von einer "DemĂŒtigung und Erniedrigung" (Marca, Spanien). Es ging sogar soweit, dass Journalisten den deutschen Basketball in Frage stellten, die Niederlage des Nationalteams als "Untergang der Leblosen" betitelten.
FĂŒhrungsspieler Dirk Nowitzki gab nach der Klatsche am Montag die Parole aus, im entscheidenen Zwischengruppenspiel gegen Italien, Willen und Einsatz zu zeigen: "Wir mĂŒssen uns zusammenraufen und alles geben, damit wir uns nachher nicht vorwerfen mĂŒssen, wir hĂ€tten es nicht versucht."
Im Spiel hatte Dirk Nowitzki jedoch Probleme, seinen Wurfrhythmus zu finden. Zur Halbzeit hatte er zwar mit sieben ZĂ€hlern die meisten Punkte fĂŒr Deutschland erzielt, doch eine Quote von drei Treffern bei elf Versuchen aus dem Feld gab wenig Grund zur Freude. Auf der Gegenseite zeigte sich Italiens neuer Star-Spieler Marco Belinelli deutlich zielsicherer: Er erzielte zehn seiner insgesamt 25 Punkte im ersten Abschnitt und brachte seine Mannschaft mit einem Buzzer Beater von der Dreipunktelinie zur Viertelpause mit 18:12 in FĂŒhrung.
In den zweiten zehn Minuten setzte sich das Pech aus der Distanz bei Deutschland fort: Die ersten zehn Versuche von jenseits der Dreierlinie verfehlten das Ziel. Erst als Mihtat Demirel 40 Sekunden vor der Pause den ersten Wurf aus der Ferne versenkte, keimte Hoffnung auf. Hinzu kam die bemerkenswerte Verteidigungsleistung der deutschen Mannschaft: Die Italiener erzielten erst 14 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit ihren ersten und einzigen Feldkorb des zweiten Viertels. Zur Halbzeit stand es 27:27.
Das dritte Viertel begann mit zwei Blocks von Patrick Femerling und Dirk Nowitzki und endete mit dem Auftritt von Johannes Herber. Er erzielte zehn der letzten 13 deutschen Punkte dieses Spielabschnitts und hatte damit maßgeblichen Anteil an der 46:37-PausenfĂŒhrung.
Im Schlussviertel war es dann Dirk Nowitzki, der durch zwei Dreier in Folge den Abstand wieder von drei auf sieben Punkte erhöhte. Insgesamt erzielte der NBA-Superstar 15 Punkte (5/19 FG), griff sich jedoch zehn Rebounds und stellte sich mit einem Block, zwei Ballgewinnen und großer Kampfbereitschaft in den Dienst der Mannschaft. Italien schaffte es, den RĂŒckstand 2:20 Minuten vor dem Ende noch einmal auf zwei zĂ€hler zu verkĂŒrzen, doch ein weiterer Dreier von Johannes Herber brachte das deutsche Team wieder mit fĂŒnf Punkten in FĂŒhrung. Vier FreiwĂŒrfe vom eingewechselten Pascal Roller in den letzten 16 Sekunden machten schließlich den 67:58-Erfolg perfekt.

Die besten Werfer fĂŒr Deutschland waren Nowitzki und Herber mit jeweils 15 ZĂ€hlern. Steffen Hamann markierte zehn Punkte, Jan Jagla sammelte fĂŒnf Punkte und zehn Rebounds. Bei Italien punkteten nur die NBA-LegionĂ€re Marco Belinelli (25 Punkte) und Andrea Bargnani (10) zweistellig.
Deutschland gewinnt erstmals nach 16 Niederlagen in Folge gegen Italien bei einem internationalen Wettbewerb und steht damit im Viertelfinale. Dort wird das Team von Trainer Dirk Bauermann auf Weltmeister und Gastgeber Spanien treffen. Matchwinner Johannes Herber sieht die Deutschen als "Underdog" und meint: "Was Schöneres kann es nicht geben!"


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