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Die Basketball-Bayern machen sich den Korb voll

Was sich im Fußball bewährt hat, kann im Basketball nicht schlecht sein: Der FC Bayern kauft der Ligakonkurrenz die besten Spieler weg. Doch die nimmt die Kampfansage an.

Marco Baldi klingt beinahe fröhlich, wenn er über den Ausverkauf in seinem Klub spricht. Man könne jetzt immerhin neu anfangen, sagt der Geschäftsführer von Alba Berlin, man wollte schon lange Kontinuität aufbauen, das müsse man nun eben "mit aller Radikalität" umsetzen. Und überhaupt sei es nicht wahnsinnig einfallsreich, was dieser Verein aus dem Süden da mache. Gemeint ist der FC Bayern München.

Die Basketballer des FC Bayern scheinen sechs Wochen vor Saisonbeginn die bewährte Taktik der Fußballer ihres Vereins anzuwenden: Die halbe Liga leer kaufen, die Konkurrenz schwächen, eben weil man es kann. Insgesamt acht Spieler haben die Bayern neu verpflichtet, darunter John Bryant aus Ulm, Bryce Taylor von den Artland Dragons und allein vier Spieler von Alba Berlin: Nihad Djedovic, Yassin Idbihi, Heiko Schaffartzik und Deon Thompson.

Eigentlich ein Grund für den Alba-Chef Marco Baldi, wütend zu sein, aber sein Ärger hält sich in Grenzen. Ihm gefällt es, mit dem Wandel seines Vereins vom Gejagten zum Jäger zu kokettieren. Alba war seit 1997 achtmal Deutscher Basketballmeister und ist amtierender Pokalsieger. Für die kommende Saison rechnet der Verein nicht wirklich mit Titeln. Aber aufgeben will Alba auch nicht. Die Berliner und der Rest der Liga wollen die Kampfansage aus München annehmen.

Auf den Verein von Wolfgang Heyder, den Manager der Brose Baskets Bamberg, hat es der FC Bayern besonders abgesehen. Bamberg wurde zuletzt vier Mal in Folge Deutscher Meister. Doch Heyder wehrt sich, mit namhaften Transfers. Und es ist ihm gelungen, Anton Gavel, den besten Spieler der abgelaufenen Saison trotz bayerischen Werbens in Bamberg zu halten. Es gibt zwar Gerüchte, dass Gavel nächstes Jahr zu den Bayern wechselt, was ein bisschen an den Wirbel um den Fußballer Robert Lewandowski erinnert. Trotzdem ist es ein Achtungserfolg, dass Gavel zumindest noch ein Jahr bleibt. "Entscheidend für die Spieler ist nicht nur Geld. Was zählt, sind Erfolge", sagt Heyder. Noch hat der FC Bayern ja keine Titel geholt.

Kritik der Konkurrenten

Heyder gilt als Bayernkritiker. Er sieht den Wettbewerb verzerrt. "Grundsätzlich muss klar sein, dass das Engagement des FC Bayern ein Basketball-Engagement ist. Es wäre schwierig, wenn der Fußball den Basketball finanzieren würde. Da bin ich mir bei Bayern nicht ganz sicher." In Bamberg hat er diese Möglichkeit jedenfalls nicht.

Auch Marco Baldi findet nicht alles toll, was der FC Bayern tut. Zum Beispiel hoffnungsvolle deutsche Nachwuchsspieler zu verpflichten und dann auf die Bank zu setzen. Damit meint er Spieler wie Mauricio Marin, der vor der vergangenen Saison nach München wechselte und dort im ganzen Jahr nur auf sieben Minuten Einsatzzeit kam. Er kam von: Alba Berlin.

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