Der deutsche Basketball-Meister Wolfenbüttel Wildcats zieht sich überraschend aus der Damen-Bundesliga zurück und tritt den schweren Gang ins Unterhaus an. Unmittelbar nach dem Ende der Hauptrunde und nur zwei Wochen vor dem Beginn der Meisterrunde gab der Tabellensiebte seinen Verzicht bekannt und steht damit als sportlicher Absteiger fest.
Der Schritt war ununmgänglich. "Für die Play-offs konnten die finanziellen Mittel nicht sichergestellt werden", sagte Präsident Ralph Bosse der Wolfenbütteler Zeitung. Der Abschied aus der höchsten Spielklasse wird zum Neuanfang. "Um die Zukunft des Bundesliga-Basketballs in der Region zu sichern und perspektivisch sogar auszubauen, soll ein struktureller Umbruch mit einem Start in der 2. Bundesliga durchgeführt werden", so Bosse.
Vor vier Jahren waren die Wildcats in die Bundesliga zurückgekehrt und hatten in der vergangenen Saison zum ersten Mal den Titel geholt. Doch mit dem Erfolg kamen auch Probleme, unter anderem durch die gestiegenen Gehälter der Spielerinnen. Die Wildcats hätten laut Bosse "mit etwa 300.000 Euro eines der höchsten Budgets der gesamten Liga" gehabt.
Angeblich geriet der Klub dann aber durch unerwartete Sonderkosten und den Ausfall eingeplanter Sponsorengelder in eine finanzielle Schieflage. Erste Konsequenz war eine Ordnungsstrafe, die der Spielleiter der Damen Basketball Bundesliga (DBBL) Anfang des Monats verhängte. Wolfenbüttel wurden fünf Punkte abgezogen, weil der Verein "seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber der DBBL nicht fristgerecht" nachgekommen sei.
Jetzt zogen die Verantwortlichen die Reißleine. Die Mannschaft wird sich nach dem Abstieg wohl stark verändern. "Die Profitruppe aus dieser Saison können wir nicht mehr finanzieren", sagt Bosse. Mit einem neuen Konzept, das auch eine gesteigerte Nachwuchsförderung vorsieht, soll mittelfristig die Rückkehr in die Bundesliga geschafft werden.
Wildcats geben auf: Keine Mittel für die Play-offs
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