Seltsame Szene im letzten Viertel: Martin Duggen von den MTV Itzehoe „Eagles“, wird in der Partie der 1. Basketball-Regionalliga beim UBC Hannover von den Schiedsrichtern mit seinem fünften Foul auf die Bank geschickt. Seine Reaktion: ein Lächeln. Etwas anderes fiel dem Itzehoer Kapitän angesichts der Leistung der Referees nicht mehr ein. Wenig später hatten die Gäste die Partie mit 83:95 (21:16, 19:33, 25:18, 18:28) verloren. Doch die Köpfe ließen sie nicht hängen. Tenor bei den „Eagles“: Die Hannoveraner sind ein gutes Team, aber an diesem Abend bekamen sie den Sieg geschenkt.
Mit dem Vorsatz, ohne Druck locker aufzuspielen und den favorisierten Tabellenzweiten zu ärgern, gingen die Itzehoer ins Spiel. „Das gelang relativ eindrucksvoll“, meint Coach Paul Larysz. Defensiv stand sein Team bestens, auch in der Offensive lief es, angeführt vom überragenden John Waller, sehr gut. Bis auf 21:8 setzte sich der MTV ab. Die Reaktion der Hannoveraner beschreibt Larysz so: „Die haben nur noch geprügelt, um wieder reinzukommen.“

Die Reaktion der Schiedsrichter: Acht zu null Foulpfiffe – gegen Itzehoe. Einer der beiden Referees habe mit „unerklärlichen und haarsträubenden Entscheidungen“ den „Eagles“ das Spiel geklaut, sagt Larysz. Auch wenn sich sein Schiedsrichterkollege teils um einen Ausgleich bemüht habe, die Statistik ist eindeutig: In der ersten Hälfte kassierten die Gäste drei Mal so viele Fouls wie der UBC, im gesamten Spiel doppelt so viele (30 gegenüber 15). 48 Freiwürfen von Hannover standen 24 für die Gäste gegenüber. Während bei Hannover die erste Fünf fast durchspielte und keiner mit fünf Fouls ausscheiden musste, waren es beim MTV, der viel mehr wechselte, gleich fünf Akteure – weil auch noch Christian Strenge wegen eines Ellbogenchecks passen musste, spielten die Gäste am Ende in Unterzahl.Die anderen Statistiken sprachen für sie: Bessere Wurfquoten, weniger Ballverluste als Hannover, all das summierte sich zu einem „wirklich guten Spiel von uns“, so Larysz. Fehler gab es, die zuletzt oft fatalen Einbrüche aber nicht. Weil auch der Gegner gut war, bekamen die Zuschauer eine attraktive Partie zu sehen.

Dabei hatten die Adler aus Itzehoe jedes Mal dann Oberwasser, wenn bei den dünner besetzten Gastgeber ein Spieler der ersten Fünf pausierte. So kämpften sie sich auch nach dem Neun-Punkte-Rückstand zur Pause im dritten Viertel auf zwei Zähler heran. Diesen Schwung nahmen sie in den Schlussabschnitt mit und gingen 75:70 in Führung. Was folgte, war eine minutenlange Serie von Schiedsrichterentscheidungen gegen die Gäste. „So extrem habe ich es bis jetzt in der 1. Regionalliga nicht erlebt“, sagt Larysz.

So viel besser sei sein Team nicht gewesen, um dieses Ungleichgewicht aufzufangen. Was bleibt? Ein „Super-Kompliment“ von Larysz für sein Team und „richtig Wut im Bauch“. Schon in zwei Wochen kommen die Hannoveraner zum Rückspiel, dann müsse sich zeigen, ob der MTV einen guten Tag gehabt habe und der UBC einen schlechteren. Was aber in Hannover passierte, so sagte ein Itzehoer hinterher, „spornt nochmal mehr an“.

Für die „Eagles“ spielten:
John Waller (31, sechs Dreier),
Tony Champion (17),
Dominique Klein (14),
Martin Duggen (7, zwei Dreier),
Tino Rohde, Kester Mayr (je 4),
Ole Alsen (4), Robert Daugs (3),
Ole Wendt, Christian Strenge
Pressemitteilung: Itzehoe Eagles (Lars Peter Ehrich)
UBC Hannover
Arigbabu David 16 , Bonner William Hasani 10
Fleischer Florian 3 , Götte Christoph 1
Hayley Timothy 27 Klär Paul 0
Klemm Sebastian 2 ,Peuker Andre 0
Pielniok Lukas 0 ,Prasuhn Jan-Peter 17
tho Horst Mayu 0 ,van Eck Jason 19
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