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DBB Team: Debakel in Dänemark

Der Anspruch des deutschen Basketballs passt derzeit nicht ganz zur Realität: nach der Niederlage gegen die Niederlande verlieren Nowitzkis Nachfolger nun sogar gegen Dänemark.

In der Samstagausgabe hatte an dieser Stelle gestanden: „Dänemark sollte kein Hindernis“ auf dem Weg der deutschen Basketball-Nationalmannschaft zur Endrunde der Europameisterschaft 2017 sein. Das gilt immer noch. Obwohl die Dänen der deutschen Auswahl die peinlichste Niederlage seit Jahrzehnten zufügten: 106:102 nach drei Verlängerungen im vierten Qualifikationsspiel. Spannend war es. Aber selbst den treuesten Fans des Ensembles um Bundestrainer Chris Fleming verschlug die schwache Vorstellung die Sprache.

Dänemark ist nicht unbedingt eine Großmacht des Basketballs. Genauso wenig wie die Niederlande, die Deutschlands Korbjäger wenig Tage zuvor bezwungen hatten, nach dem äußerst knappen Sieg der Deutschen über Österreich. Kurz: Der Anspruch des deutschen Basketballs, in Europa mithalten zu können, passt im Moment nicht ganz zur Realität auf dem Spielfeld. Dänemarks vorletzter Länderspiel-Erfolg liegt drei Jahre zurück. Damals schlugen die Dänen Luxemburg.

Von der EM-Qualifikation scheinen die Deutschen dennoch nicht weiter entfernt. Zwei Siege gegen Österreich (am Mittwoch in Bamberg) und die Niederlande in dieser Woche reichten. Und dafür sollte eigentlich auch das Potential des von Absagen gebeutelten Teams genügen. Schließlich soll der Kern des übrig geblieben Teams um Kapitän Robin Benzing, zweifellos begabte Spieler, den Grundstock der hochgelobten Generation nach Nowitzki bilden.

Haben die Leistungssportexperten des Deutschen Basketball-Bundes die Gesamtsituation unterschätzt: die Gegner und die Abwesenheit des Chefcoaches Fleming, der die meiste Zeit des Jahres als Co-Trainer in der NBA andere Prioritäten verfolgt?

Im zweiten Viertel, beklagte der geschätzte Coach, habe sein Team den Kopf verloren. Das zeugt von einer Führungsschwäche, die man allerdings weiter fassen muss. Und die wohl Folgen haben wird (oder sollte) unabhängig von der Frage, ob sich diese Auswahl mit zwei Siegen qualifiziert und dann diese eher peinliche Episode der Geschichte überlässt.

Dann verblasste im Handumdrehen die Statistik: Dänemark hatte in den ersten drei Spielen mit wenigstens 18 Punkten verloren und vor dem Coup kein einziges der 18 Länderspiele gegen Deutschland gewonnen. Deshalb galt der Triumph gegen Luxemburg bis dato als dänisches Erfolgserlebnis. Luxemburg, nun ja, Ende August 66:109 unterlegen im Spiel gegen Hanau – einem Zweitligaklub.

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