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Basketball-Pro B: Sixers feiern Sensations-Comeback

Nach dem ersten Viertel liegen die BSW Sixers mit 22 Punkten zurück und das Spiel gegen den Tabellenführer ist eigentlich gelaufen - eigentlich.

Einige Zuschauer wären mit Sicherheit liebend gerne wieder nach Hause gegangen. Erst zehn Minuten waren gespielt und schon lagen die BSW Sixers mit 22 Punkten zurück. Der Tabellenführer aus Hannover zeigte in der Sandersdorfer Ballsporthalle eine dominante Vorstellung. Das Sixers-Team hatte nicht den Hauch einer Chance. Schlimmer ging es kaum. Doch was dann passierte, konnte man gar nicht so richtig glauben. Vereinspräsident Maik Leuschner meinte: „Das war wohl das größte Comeback der Sixers-Geschichte.“

Letzte Partie für Ramm

Der Reihe nach: Vor dem Spiel wurden Mathias Haut und Jan Ramm von den Verantwortlichen gebührend verabschiedet. Die Publikumslieblinge werden aus beruflichen Gründen künftig nicht mehr für die BSW Sixers auf dem Parkett stehen. Haut gehört schon seit einigen Wochen nicht mehr zum Kader, Ramm absolvierte seine letzte Partie. Und die begann denkbar ungünstig: Hannover war sofort im Spiel. Die druckvolle Verteidigung des Pro B-Spitzenreiters zeigte Wirkung. Die Gastgeber kamen damit nicht zurecht, verursachten immer wieder einfache Ballverluste. „Es sah so aus, als wären wir von Hannover überrascht gewesen“, sagte Sixers-Coach Tino Stumpf, „aber das waren wir nicht, wir wussten, was auf uns zukommt.“ Und doch konnten die Gastgeber vor 301 Zuschauern in der heimischen Ballsporthalle nicht verhindern, dass der UBC Hannover früh den Weg auf die Siegerstraße gefunden zu haben schien. Im zweiten Viertel kämpfte sich das Sixers-Team heran. Zur Halbzeit stand nur noch ein Elf-Punkte-Rückstand auf der Anzeigetafel (32:43).

Heiß aus der Kabine

Noch hatte man aber nicht das Gefühl, dass dieses Spiel noch entscheidend kippen könnte. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. „Wir sind heiß aus der Kabine gekommen, hatten das Momentum auf unserer Seite, da waren dann Emotionen drin“, meinte Flügelspieler Philip Daubner. Der Winterneuzugang war es, der im dritten Viertel vorangehen sollte: Erst ein Dreipunktewurf, dann zwei Korbleger, erneut ein Dreier. Am Ende standen 15 Punkte auf seinem Konto.

„Am Anfang haben wir ausgesehen wie Schulkinder“, sagte Coach Stumpf, „aber dann haben wir unseren Kopf aus der Schlinge gezogen.“ Der Gegner habe angefangen zu wackeln, vor allem mental. „Wir hatten gegen den Tabellenführer nicht viel zu verlieren, nach dem frühen Rückstand noch weniger“, meinte Präsident Leuschner, „die Jungs haben gekämpft. Jeder weiß, worum es geht.“ Nämlich um den Klassenerhalt.

Ein Sixers-Lehrbuch

Im dritten Spielabschnitt erzielte das Sixers-Team zehn Punkte mehr als Hannover. Das letzte Viertel wurde angepfiffen - und wenig später führten die Gastgeber. Plötzlich kam Hannover nicht mit dem aggressiven Auftreten des Gegners zurecht. Plötzlich spielten die BSW Sixers souverän und setzten sich ab. Das Comeback war perfekt. 80:71 für das Sixers-Team. Sieg. Unfassbar. „Anhand dieses Spiels könnten wir ein Lehrbuch schreiben“, sagte Tino Stumpf, „zum einen wie man nicht Basketball spielt und zum anderen wie man es immer tun sollte.“ Präsident Maik Leuschner meinte: „Wer das heute nicht gesehen hat, der hat wirklich was verpasst.“ Das Bleiben hat sich also gelohnt.

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